Munter geht es weiter mit der Vorstellung der Gewinnerinnen der miia Sport C-Trophy! Heute darf ich euch Emilie vorstellen. Ihr Nachname „Schirmer“ kommt nicht nur einmal in den Listen der Sport C-Trophy vor. Das liegt einerseits daran, dass Emilie in der Klasse der Jungen Reiter sowohl im Tölt, als auch im Viergang die Trophy für sich entscheiden konnte. Andererseits liegt das aber auch daran, dass auch Emilies Schwester Lavinia in der Klasse der Jugendlichen sehr gute Erfolge erzielen konnte. Diese Schwestern sollte man sich also gut merken …
Wie das so ist, gegen seine Schwester in einem Wettkampf zu reiten? Nun, ich habe Emilie interviewt … und hier könnt ihr lesen, was die junge Tirolerin mir erzählt hat:
miia: Kannst du mir bitte etwas über dich erzählen?
Emilie: Gern! Ich bin 20 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Innsbruck in Tirol. Ich habe 2 Schwestern, Lavinia und Antonia. Und einen Bruder, Quirin. Unsere Pferde stehen in einem kleinen Aktivstall ganz in unserer Nähe. Dort leben nicht nur Isländer, sondern auch Pferde anderer Rassen und das gefällt uns sehr gut. Ich studiere Wirtschaft und arbeite neben dem Studium in einer Bank – und ich kellnere auch – das Reiten ist nämlich ein ganz schön teures Hobby 😊!
miia: Jetzt würde ich gerne etwas über deinen schönen Toppsson erfahren – das Pferd, mit dem du bei der Sport C-Trophy gestartet bist!
Emilie: Toppsson ist zuckersüß. Er würde eher umfallen, als dass er aufgibt. Er möchte um jeden Preis gefallen, wäre nie frech, er ist lieb und aufrichtig – das sagen alle, auch unsere Stallbesitzer. Er ist ein 12-jähriger Wallach, ein Fuchsfalbschecke. Als unser altes Islandpferd gestorben ist, waren wir Schwestern auf der Suche nach einem neuen Freizeitpferd. Wir haben viele Pferde probiert – aber als ich auf Toppsson gesessen bin, hatte ich sofort ein gutes Gefühl. Schon damals hatte ich richtig Spaß mit ihm. Das ist nun genau 2 Jahre her. Meine Schwester Lavinia hat auch ein Pferd bekommen – eine Stute (und sie war auch erfolgreich – sie wurde 2. bei den Jugendlichen bei der miia Sport C – Trophy). Unsere Schwester Antonia reitet auch gerne, hat aber keinerlei Turnierambitionen.
miia: Wie ist das eigentlich, „gegen“ die eigene Schwester zu reiten? Gibt es zwischen Lavinia und dir Konkurrenzgedanken?
Emilie: Nein, die gibt es nicht. Überhaupt nicht. Im Gegenteil – wir freuen uns ehrlich für einander, wenn wir Erfolg haben. Wir helfen uns auch manchmal beim Bewegen unserer Pferde aus, wenn die jeweils andere Schul- oder Unistress hat.
miia: Wie oder wann haben denn deine Turnierambitionen begonnen?
Emilie: Eigentlich wollte ich mit Toppsson einfach nur durch unseren wunderschönen Wald reiten. Manchmal Reitstunden nehmen – mehr wollte ich nicht. Und dann kam die Corona-Pandemie – und wir waren nur mehr im Stall. Woanders konnten wir ja nicht mehr hin. In dieser Zeit sind wir richtig viel geritten. Toppsson hat viel Potenzial und durch das viele Reiten wurde er immer besser und besser.
miia: Also bist du bei einem Turnier gestartet …
Emilie: Ja, genau 😊! Ich dachte mir, wir probieren´s.
miia: Und wie ist es dir und Toppsson im Turniergeschehen gegangen?
Emilie: Gut! Wir fahren ja immer zu zweit auf`s Turnier, meine Schwester und ich. Also haben unsere Pferde keinen Stress und wir haben viel Spaß, zusammen etwas zu leisten. Mir gefällt es auch auf den Turnieren den anderen Reitern zuzuschauen.
miia: Wo hast du denn deine Saison 2022 gestartet?
Emilie: Ich war schon 2021 bei der Bayrischen Meisterschaft mit dabei. Das war mein allererstes Turnier – und ich war sooo nervös, dass das echt gar nix geworden ist 😊. 2022 habe ich in Stadl-Paura begonnen, ebenso furchtbar nervös. Dann kam das Turnier in Inzing – und von da an ging es bergauf. Bei diesem Turnier hatte ich gleich eine Gesamtnote von 6,23. Dann bin ich noch bei den österreichischen Meisterschaften in St. Radegund gestartet und dann wieder bei der Bayrischen.
miia: Und wagst du einen Ausblick auf die Saison 2023?
Emilie: Ich möchte wieder bei Turnieren starten. Ich setze mir aber keine Noten als Ziel, wie das viele machen. Mein Ziel ist es, einen Ritt zu zeigen, nach dem ich ein gutes Gefühl habe. Es geht bei einem Turnier ja nie so gut wie zu Hause. Aber ich möchte so reiten, dass ich das Gefühl habe, dass Toppsson bei mir war und wir das Beste rausgeholt haben. Generell möchte ich 2023 stetig besser werden (auch wenn ich natürlich weiß, dass es mal besser, mal schlechter laufen kann bei einem Turnier). Aber ich wünsche mir, dass Toppsson und ich gemeinsam in die richtige Richtung gehen.
Eine erfrischend ehrliche Schilderung einer erfolgreichen, beglückenden Zusammenarbeit von Pferd u Reiterin! Beiden weiterhin eine so gelungene Zusammenarbeit!