Christina Sachsen-Coburg wird Tini genannt. Tini Coburg. Aber nicht nur das habe ich beim fröhlichen Telefonat herausgefunden, das ich vor ein paar Tagen mit Tini geführt habe. Was sie letzten Sommer gemacht hat? Was Tini vom Dressurreiten hält? Und was sie sich vom miia:momentum erwartet?
Nuuun … das könntet ihr hier und heute nachlesen. Viel Spaß dabei!
miia: Liebe Tini, was gibt es denn Neues? Wie war der Sommer?
Tini: Es gibt wenig Neues 🙂 ! Seit meine Tochter größer ist, verbringt sie ihre gesamten Sommerferien, wirklich vom ersten Tag bis zum letzten, mit ihrem Pferd in Semriach am Islandpferdehof Piet Hoyos. Ich schicke mein Pferd mit ihr mit und pendle den Sommer lang zwischen Niederösterreich und der Steiermark hin und her. Ich genieße es sehr, in die Steiermark zu kommen. Ich habe dort, als gebürtige Grazerin, meine Familie und viele Freunde. Außerdem genieße ich das Training mit Piet und Pierre sehr. Jetzt bin ich aber ehrlich froh, dass der Sommer vorbei ist, das Hin – und Herfahren war schon auch anstrengend. Jetzt sind wir wieder die ganze Zeit hier in Niederösterreich in der Nähe von Gänserndorf, gemeinsam mit unseren insgesamt 4 Islandpferden. Mein Mann ist ein ehemaliger Springreiter, der Pferde genauso gern hat wie ich.
miia: Deinen Namen hat man heuer ja auf so einigen Startlisten gelesen …
Tini: Ja, ich bin beim Qualitag in Semriach mitgeritten, in Andorf, in St. Radegund, bei der NÖM in Langschwarza und werde wahrscheinlich auch in Semriach an den Start gehen. Es waren ehrlicherweise viel mehr Turniere als sonst, weil jetzt auch meine Tochter mitreitet und da begleite ich sie natürlich gerne.
miia: Und bist du zufrieden mit deinen Ergebnissen?
Tini: Ja, ich bin zufrieden. Zumindest großteils. Es war meine erste Saison in der A-Klasse, daher bin ich sehr unbeschwert geritten. Ich hatte null Erwartungen, ich wollte einfach mal mitreiten. Dafür ist es ist sehr gut gelaufen. Aber über die Saison verteilt war es ein Auf und Ab. Klar, wenn zwei Lebewesen zusammenkommen, kann es mal besser und mal schlechter laufen.
miia: Wolltest du immer schon Turniere reiten?
Tini: Nein, eigentlich war das gar nicht mein Ziel. Ich wollte einfach ein gutes Pferd, mit dem ich mich weiter entwickeln konnte. Ich wollte nach 10 Jahren Pferdepause einfach wieder reiten. Die Turniere habe ich immer mehr als eine Art Überprüfung des Status-Quo gesehen.
miia: Beim miia:momentum geht es ja um das Dressurreiten. Was verbindest du denn damit?
Tini: Für mich ist das Dressurreiten die Basis jeglicher Reiterei. Wir alle wollen Losgelassenheit und Harmonie – und das ist nur möglich mit Dressurlektionen. Natürlich – manche besonders begabte Reiter*innen haben es im Blut. Die schaffen viel schon durch ihr Gefühl, die brauchen vielleicht nicht so viel Arbeit im Viereck. Mir geben Dressurlektionen einfach Tools in die Hand, die ich gut zum Reiten brauchen kann. Ich habe nach meiner langen Reitpause gemerkt, dass zum Beispiel mein Sitz verbesserungswürdig war. Am Anfang hat mir mein Mann sehr geholfen. Auch mit meiner Schwägerin habe ich viel gearbeitet – sie ist eine Dressurtrainerin. Aktuell gehe ich sehr viel ausreiten (wir haben ein wunderschönes Ausreitgebiet hier), arbeite aber auch im Viereck. Ich habe noch eine zweite Dressurtrainerin, mit der ich am korrekten Sitz, an der Losgelassenheit, der Versammlung und den Grundgangarten arbeite. Interessant, vor 30 Jahren war in der Islandpferdewelt das Dressurreiten völlig verpönt, da gab`s nur Ovalbahn und Gelände. In den letzten Jahren hat sich vieles verändert.
miia: Was erwartest du dir vom miia:momentum?
Tini: Ich wünsche mir Austausch mit Kolleg*innen. Manche Teilnehmer*innen kenne ich ja schon, andere aber noch nicht! Ich hätte gern neue Inputs, aber auch ein „Ausfeilen“ der Dinge, die ich schon weiß. Ich möchte mich einfach weiterentwickeln. Und ich wünsche mir Spaß!
miia: Den werden wir sicher haben 😊! Erzähl mir doch bitte von deinem Pferd.
Tini: Ich werde mit Drifandi frá Árbakka zum miia:momentum kommen. Er ist ein 12-jähriger Wallach, ein Sommerrappe. Als ich ihn gekauft habe, war er eher introvertiert. Jetzt habe ich das Gefühl, dass er selbstbewusster, frecher wird. Er ist sehr kooperativ und feinfühlig. Verfressen ist er übrigens auch 😊. Und ein Viergänger.
miia: Und warum hast du dich gerade für ihn entschieden?
Tini: Er wurde mir angeboten, quasi am „Silbertablett serviert“. Er hatte schöne Gänge und war erst 7 Jahre alt. Für sein Alter war er auch sehr gut ausgebildet. Ich dachte mir damals, gut für mich, weil ich eine Menge von ihm lernen kann. Und das war richtig! Und außerdem hat er einfach so lieb ausgeschaut mit seinem Winterfell. Wie ein kleines Mammut.
miia: Kannst du, zu guter Letzt, bitte meine Sätze beenden?
Tini: Klar 😊!
Stark fühle ich mich, wenn … ich etwas, was ich mir vorgenommen hatte, umsetzen konnte.
Im Herbst … freue ich mich auf die wunderschönen Ausritte entlang der Weingärten mit buntem Laub.
Wenn ich am Pferd sitze … freue ich mich jedes Mal, dass ich die Möglichkeit dazu habe.
Nach dem Frühstück … beginnt die Stallarbeit.
Das letzte Mal nachdenklich war ich … nach der NÖM.
miia: Vielen lieben Dank für das Interview!
Tini: Sehr gerne.
ps: Das Beitragsbild (Turnierfoto) wurde von Fiona Tatschl gemacht.