Einen wunderschönen guten Morgen to all of you! Frischer Frühstückskaffee, Kipferl und – das neueste Interview zum miia:momentum! Heute mit Elisabeth Paleczek (aka Elli), über deren Teilnahme ich mich sehr freue! Was die Reitstallbesitzerin und Trainerin über Dressur denkt? Das könntet ihr hier lesen!
miia: Kannst du mich bitte auf den neuesten Stand bringen? Wie geht es dir? Wie war der Sommer?
Elli: Der Sommer war – wie überall – auch bei uns in Stockerau sehr heiß, deshalb haben wir die Reiterei etwas reduziert und uns vermehrt um unseren Stall gekümmert. Da gibt es immer was zu tun. Wir haben beispielsweise über den Sommer den Hallenboden neu gemacht. Wir haben noch viele Pläne und hoffen, einiges davon umsetzen zu können. Da tut sich echt immer was. Ein Stall ist ein „ständiges Geschehnis“ 🙂 .
miia: Was verbindest du mit dem Begriff „Dressur“?
Elli: Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ich glaube, der Begriff „Dressur“ bedeutet für jeden etwas anderes. Es gibt viele Elemente aus der gymnastizierenden und versammelnden Arbeit, die mit Sicherheit die Qualität des Gangreitens steigern können. Dressur kann die Entwicklung eines Reitpferdes positiv beeinflussen – wie andere Reitweisen auch. Man kann auch wahrscheinlich viel vom Springreiten, von den Gauchos oder Working Equitation mitnehmen. Es ist immer eine individuelle Entscheidung, für welches Pferd ich welche Übungen zur Unterstützung heranziehe. Ich glaube nicht, dass es ein fertiges Rezept gibt. Man muss sich in unserem Fall fragen: was braucht mein Gangpferd zum aktuellen Ausbildungsstand? Es kann und muss nicht alles können, was ein Warmblut macht. Es kann auch nicht jedes Warmblut piaffieren zum Beispiel. Letztlich muss es Sinn ergeben. Ich glaube, wenn wir verstehen, was die einzelnen Lektionen bewirken, können wir sie auch sinnvoll ins Reiten integrieren. Man sollte als Reiter kritisch bleiben und Methoden hinterfragen. Ich glaube aber, dass es wirklich gut ist, sich mit anderen Perspektiven und Disziplinen auseinanderzusetzen.
miia: Über welchen „Tellerrand“ würdest du denn noch gerne mal schauen?
Elli: Da gibt es so vieles. Übungen aus dem Springreiten können sicher auch hilfreich sein. Ich denke, man sollte sich alles anschauen und sich nicht verwehren. Es wäre ein reiterlicher Stillstand, wenn wir den Diskurs mit anderen Disziplinen schließen.
miia: Wie wichtig ist dir denn der Austausch mit anderen Islandpferdereiter*innen?
Elli: Er ist immer wichtig. Egal welche Sportrichtung. Ich denke, er ist in beide Richtungen interessant! Leider passiert der Austausch aber nicht so oft, wie ich ihn mir wünschen würde, da mir oft die Zeit dafür fehlt.
miia: Mit welchem Pferd wirst du denn zum miia:momentum kommen?
Elli: Mit Hans. Ich lerne ihn ehrlich gesagt jetzt erst richtig kennen. Ich habe ihn seit Anfang des Jahres 2022, er ist aus Island. Er ist 4-gängig veranlagt und ein wunderschöner Brauner. Er ist zuckersüß und ehrlich. Das schätze ich an ihm. Manche Dinge fehlen ihm noch, ich glaube er muss erst lernen, mir zu vertrauen. Er war erst einmal vom Hof weg, da war er sehr aufgeregt. Ich hoffe, ich bekomme viele Inputs für den weiteren Weg im Winter. Ich möchte ihn nämlich sehr vielseitig trainieren.
miia: Würdest du jetzt noch meine Satzanfänge beenden?
Elli: Klar 🙂 !
Im Stall habe ich ein gutes Gefühl … wenn ich das Kauen der Pferde höre.
Meine Lieblingseissorte ist … Stracciatella
Kurz vor dem Einschlafen … leg ich mein Buch weg und denke noch mal den Tag, das eigene Reiten und die eine oder andere Reitstunde durch. Was hab ich getan und wie tu ich morgen weiter?
Islandpferde sind für mich … quasi mein Hafen. Mein Herz schlägt im 4-Takt.
Wenn ich die Welt ändern könnte … würde ich wieder echt kalte Winter zaubern – für schöne Schneeausritte!
miia: Danke für das Interview und wir sehen uns im Oktober!
Elli: Sehr gerne!
ps: Die Bilder dieses Beitrags wurden von Sophie Fröhlich gemacht, vielen Dank dafür!