Heute geht es los. Die Mitteleuropäische Meisterschaft (MEM) startet und ich wünsche natürlich allen Startenden von der Heimat aus alles Gute und viel Erfolg!
Bevor es losgeht, konnte ich gestern noch Nina Pichler zum Interview bitten. WhatsApp macht es möglich 🙂 ! Auch sie startet bei der MEM mit ihrer Stute Herdís und war so lieb, mir von sich, ihrem Pferd, der Stimmung am MEM-Gelände und im Team Österreich zu erzählen! Aber – lest am besten selbst:
miia: Liebe Nina, kannst du uns Daheimgebliebenen bitte das MEM Gelände ein bisschen beschreiben?
Nina: Gern! Die Gegend hier ist sehr flach, es gibt rund um das Gelände viele Windräder. Es ist sehr warm, aber es weht immer ein bisschen Wind, das macht es für die Pferde sehr angenehm. Es gibt nämlich kaum Insekten hier! Das Gelände ist wunderschön, sehr weitläufig, überall Backsteinhäuser – auch das Gestüt hier ist in diesem Stil gebaut. Es gibt vier Boxenzelte, die nach Nationen eingeteilt sind, für alle Pferde gibt es Paddockplätze. Es ist eigentlich fast wie bei einem Turnier in Österreich. Nur, dass wir hier Trainingsslots auf der Ovalbahn haben, in denen wir trainieren dürfen. Österreich hat einen am Vormittag und einen am Nachmittag. Wir teilen uns diese Zeit gut auf, damit jede*r das machen kann, was er oder sie braucht.
Sonst gibt es hier eine Ovalbahn mit einer Tribüne, auf der das Turnier stattfinden wird und eine Passbahn. Die Halle kann man derzeit nicht benützen, da wird die Party stattfinden. Es gibt noch einen Collecting-Ring, in den darf man aber erst 5 Minuten vor dem Bewerb einreiten. Also – und das ist vielleicht das Spezielle hier – gibt es eher wenige Abreite – Möglichkeiten. Bis auf eine Wiese, ein paar Wege im Gelände und eventuell die Passbahn haben wir kaum eine Möglichkeit, vor dem Bewerb abreiten zu gehen. Das macht derzeit dem einen oder der anderen ein bisschen zu schaffen.
Nina: Das Team Österreich ist komplett angereist, vor Kurzem ist auch noch Familie Kirchmayr aus Weistrach hier angekommen. Alle Pferde haben die Fahrt supergut überstanden, sie sind alle fit. Die Grundstimmung ist auch unter den Reiter*innen sehr gut und angenehm.
miia: Jetzt aber zu dir, liebe Nina! Kannst du mir bitte etwas über die vergangene Saison mit deiner Herdís erzählen?
Nina: Herdís und ich haben letztes Jahr unsere erste Turniersaison bestritten und uns auch A-qualifiziert. Daran haben wir heuer angeknüpft. Du musst wissen: meine Challenge ist es immer, mich selbst zu schlagen. Sicher ist es super, wenn man vorne mitreiten kann – ich möchte aber immer meine eigenen Punkte übertreffen. Das wird mittlerweile schon eine Challenge, weil wir dieses und letztes Jahr immer sehr gute, konstante Leistungen abgeliefert haben. Einen großen Anteil daran hat natürlich Herdís, weil ich mich immer auf sie verlassen kann. Ich hab schon zu Beginn der Saison gewusst, dass wir gut drauf sind und hab mit der MEM geliebäugelt. Ich habe mir vorgenommen, wenn es klappen sollte, in B zu starten, nämlich im T3 und im V2, weil ich mir da doch gute Chancen erhoffe – wenn alles glattläuft.
miia: Was sind denn deine Ziele für diese MEM?
Nina: Nun, es ist Herdís’ und mein erstes internationales Turnier und ich erhoffe mir eine schöne und saubere Prüfung. Vor allem eine fehlerfreie. Ich möchte unbedingt auf dem Notenniveau reiten, auf dem ich mich auch zu Hause befinde. Dann wäre ich sehr zufrieden und hätte alles erfüllt, was ich mir vorstelle. Wenn sich (vor allem im T3) ein Finalplatz ausgehen würde, wäre ich natürlich mega mega happy.
miia: Kannst du mir bitte deine Herdís mit fünf Worten beschreiben?
Nina: Ich könnte stundenlang über dieses Pferd reden 🙂 ! Sie ist sehr leistungsbreit, unfassbar lieb, sehr verlässlich, will hundert Prozent geben und ist sehr kinderlieb – ein ganz besonderes Pferd eben 🙂 !
miia: Was ist denn das ganz Besondere an Herdís?
Nina: Ich glaube, man kann wirklich jeden Menschen auf Herdís setzen. Wirklich jeden. Sie stellt sich auf jeden Reiter ein. Willst du nix, dann läuft sie einfach gemütlich dahin. Sie ist absolut schreckfrei, man muss sich auch im Gelände echt vor keiner Situation fürchten. Für mich der wichtigste Punkt: Herdís passt wahnsinnig gut auf Elva, meine kleine Tochter, auf. Sie lässt sich von Elva putzen, sie lässt sich von Elva führen. Einfach ein Wahnsinn, wenn man das sieht und weiß, dass man da eine Freundin an seiner Seite hat, die überall dabei ist.
miia: Wer begleitet dich zur MEM?
Nina: Ich habe keine eigene Begleitperson mit, wir sind als IPF Kremstal-Team angereist und unterstützen einander gegenseitig. Vor allem meine langjährige Freundin Dani und ich bestreiten Turniere immer gemeinsam. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir beide heuer international starten können.
Meine größte Unterstützung wartet aber zu Hause. Elva ist bei Oma, Opa und Papa zu Hause und genießt derzeit einen Urlaub am Mondsee. Das funktioniert super so und ist für alle Beteiligten sicher einfacher. Aber natürlich freue ich mich auch sehr darauf, wenn ich wieder nach Hause komme.
miia: Danke, liebe Nina! Bist du bereit für den Wordrap?
Nina: Ja klar 🙂 !
Tölt oder Galopp? Tölt
Strand auf Mallorca oder Strandbad am Mondsee? Strandbad am Mondsee
Hengst oder Wallach? Stute 🙂 … Wallach
Kaffeehaus oder Kirtag? Kaffeehaus
Pizza oder Frutti di mare? Pizza
Rote Rosen oder gelbe? Gelbe
Facebook oder Instragram? Instagram
Ausreiten oder Trainerstunde? Ausreiten
Weißes Rössl am Wolfgangsee oder Top Gun? Top Gun
Grün oder orange beim Twinny? Orange (weil ich keine Wahl habe, Elva will immer das grüne, also bleibt mir immer nur das orange, aber man gewöhnt sich daran 🙂 !
miia: Vielen Dank, liebe Nina, für dieses Interview unter ganz besonderen Umständen 🙂 ! Ich wünsche dir alles, alles Gute und ich freue mich schon auf weitere Berichte!
Ich freue mich übrigens auch ganz besonders, Nina beim miia:momentum im Oktober begrüßen zu dürfen und mit Júlio Borba & Co trainieren zu sehen! Ganz besonders gespannt bin ich aber auf die kinderliebe Herdís … ich kenne einen kleinen Buben am Equestrian Centre Austria, der sich sicher darauf freut, einen echten Isländer streicheln zu dürfen 🙂 .
p.s.: Das große Beitragsbild wurde von Draumur Photography gemacht. Vielen Dank dafür!
pps: Überhaupt einen ganz großen Dank an die Fotograf*innen dieses Beitrags: Peter Niess, Lena von l.aestetique photography und Sandra von draumur photography. Danke für eure schnelle und unglaublich unkomplizierte Unterstützung.