Für unser Veranstaltungsprogramm der „Miia:Meilensteine“ sind Alexander Sgustav und ich auf der Suche nach Veranstaltungsorten, die uns richtig gut gefallen. Für den gesamten Ablauf, die Trainer*innen und Programm sorgen wir – ohne geeignete Durchführungsorte werden wir unser Herzensprojekt aber nicht aus der Taufe heben können. Schön sollen sie sein, die Durchführungsorte, denn die Teilnehmer*innen sollen sich rundum wohlfühlen. Herzlich. Gastfreundlich. Offen und interessiert. Mit perfekten Unterbringungsmöglichkeiten für 20 Pferde. Nachhaltiges, regionales und gutes Essen soll für alle organisierbar sein. Platz für Workshops und Seminare. Eine große Reitanlage soll unseren Teilnehmer*innen für diese 4 Tage (am besten) exklusiv zur Verfügung stehen. Hotels oder Pensionen vor Ort oder ganz in der Nähe. Platz für alle Hänger. Und und und. Sind wir da auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau?
Nun, nein! Ich kenne einige Orte, an denen dies möglich ist. Und einige habe ich sicher auch noch nicht kennen gelernt. Gestüte, die für ein Wochenende ihre Pforten exklusiv für unsere Veranstaltung öffnen und mit uns zusammenarbeiten wollen.
Vor ein paar Wochen haben wir uns auf die Suche nach dem perfekten Durchführungsort für die Miia:Meisterklasse 2023 begeben, ein Trainingsprogramm, das auf die Turnier-oder Trainingssaison 2023 vorbereiten soll. Da denk ich dann nach und nach und nach, wo wir denn anfragen könnten.
Ein Ort, der mir sofort in den Sinn gekommen ist, um der Miia:Meisterklasse ein Zuhause zu geben, ist das Gruber Gut im Land Salzburg. Ihr kennt es noch nicht? Nun, dann lasst mich euch ein bisschen darüber erzählen 😊!
Gemeinsam mit Alexander Sgustav und Fotografin Sandra Tögel bin ich nämlich vor ein paar Wochen eben dorthin gefahren, um das relativ neue Islandpferdegestüt noch einmal zu besuchen.
Das Gruber Gut liegt am Rande eines kleinen Ortes, der Irrsdorf heißt. Gleich bei Straßwalchen, der Heimat eines sehr großen und bekannten Islandpferdegestüts (Islandpferdereithof Burghauser), das ihr ganz bestimmt kennt. Ganz in der Nähe hat sich vor ein paar Jahren ein weiteres, kleineres Islandpferdegestüt angesiedelt.
Die Zufahrt zum Gruber Gut gestaltet sich für uns an dem sonnigen, aber klirrend kalten Februartag ein bisschen kompliziert, das Navi zeigt nämlich einen anderen Weg an. Das Gestüt zu finden ist trotzdem einfach, sieht man doch die große Halle und die Ovalbahn bereits von Weitem.
Sandra, Xandl und ich werden gleich am Parkplatz von Manuela Hausstätter, der Hausherrin und Mitbegründerin des Gruber Guts begrüßt. Nach der langen Autofahrt tut es richtig gut, die Nase ein bisschen in die Sonne zu strecken und wir nehmen die Einladung von Manuela gerne an, uns mal vorab ein Bild vom Stallgelände zu machen.
Lang ist es her, dass ich das letzte Mal da war. In der Zwischenzeit hat sich eine Menge getan. Eine 250m Ovalbahn mit 6m Breite und einem großen Reitplatz in der Mitte tut sich rechts, hinter ein paar Paddocks, vor uns auf. Die Tochter der Familie, Sophie, arbeitet gerade konzentriert mit ihrer schönen Stute Tritla. Wir schauen ein bisschen zu, Xandl geht ein paar prüfende Schritte auf der Ovalbahn.
Wir wenden uns nach links und erblicken gegenüber, im großen, offenen Innenhof des Gestüts eine große Führanlage – eine weitere Ausstattung, die ich bei meinem letzten Besuch noch nicht gesehen habe. Bäume und Sträucher wurden mittlerweile gepflanzt. Ich bin sicher, es sieht zauberhaft aus, wenn hier alles grünt und blüht.
Nun, geblüht hat bei unserem Besuch im Februar noch nichts, was uns aber ganz sicher nicht davon abhält, einen aufmerksamen und langen Rundgang durch das 2018 errichtete Gestüt zu machen. Begleitet von Manuela höchstpersönlich. Auch Franz Hausstätter, den Hausherren, dürfen wir bei unserem Rundgang kennenlernen. Er zeichnet verantwortlich für sehr viele Planungs- und Bauarbeiten hier am Gruber Gut. Sohn Tobias leistet uns dann auch noch Gesellschaft. Der junge Mann packt überall mit an. Know-How hat er, ist er doch ausgebildeter Pferdwirt und hat zusätzlich die Ausbildung zum Wanderreitführer gemacht. Jede freie Minute verbringt er mit seiner Familie am Gruber Gut bei den Pferden.
Wir beginnen unseren Rundgang bei den Paddocks der Offenstall-Pferde. Für sie wurde ein eigener, großzügiger Offenstall gebaut, in dem sie in kleinen Gruppen leben. Jederzeit können die Pferde ins Freie und dort finden wir sie dann auch. Auf den Paddocks versuchen auch sie, ein paar erste Sonnenstrahlen zu ergattern.
Wir bewundern einen schönen Hengst in der Nähe und spazieren weiter zu den Weiden hinter der langgezogenen Stallgasse. Ein Fohlen springt ausgelassen herum, ein selbst gezogenes Fohlen der Familie Hausstätter. Denn auch mit der Zucht von Islandpferden beschäftigt man sich am Gruber Gut. Insbesondere Sohn Tobias hat großen Gefallen daran gefunden.
Ein paar Schritte entfernt befindet sich der Eingang zur langen, modernen und sauberen Stallgasse. Hier leben die Pferde in Einzelboxen. Hell ist es hier, denke ich mir. Jede Box hat einen Ausgang zu einem eigenen kleinen Paddock, so können die vierbeinigen Boxenbewohner selbst entscheiden, ob sie die Kühle des Stalles oder die frische Luft genießen wollen.
Auf dem Weg durch die Stallgasse werden mir einige Pferde vorgestellt, unter ihnen auch ein Westernpferd, eines der wenigen Pferde hier, die nicht zur Rasse der Islandpferde gehören. Am Ende der Boxengasse befindet sich ein Solarium. Und eine Warmwasserleitung – damit auch im Winter das Waschen nicht zur Tortur wird!
Geht man ein paar Meter weiter, kommt man direkt zum Eingang der Halle – einer großen, hellen, modernen Halle, man sieht einfach, dass hier alles noch sehr neu ist. Manuela, die sich rührend und aufmerksam um alle hier kümmert, hat in einer Ecke der Halle sogar einen Heizstrahler montiert (für Trainer*innen, die nicht so gerne frieren 😊! ) In die Halle kommt man übrigens auch über die Stallgasse direkt. Das ist superpraktisch, wenn es draußen regnet!
An der großen Hallentüre findet sich ein Hinweis, dass das Tratschen über die in der Halle reitenden Reiter*innen nicht erwünscht ist. Diese Haltung wird hier am Gruber Gut großgeschrieben, erzählt mir Einstellerin Christiane, die uns auch bei unserem Rundgang begleitet. Gehässigkeiten und Gerede gibt es nicht, die Stallgemeinschaft hält fest zusammen. Man freut sich miteinander über Erfolge und hilft einander. Darauf passen Manuela und Franz gut auf, weil es ihnen einfach selbst ein großes Anliegen ist.
Wir verlassen die Halle und spazieren durch den Innenhof, vorbei an frühlingshaft dekorierten Tischen und Sesseln. Sie sind Teil des Hestakaffi, ein von Manuela Hausstätter liebevoll geführtes isländisch angehauchtes Kaffeehaus, in dem es für Einsteller*innen, aber auch für vorbeikommende Wanderer selbstgemachte Kuchen, Kaffee, Getränke und warme Snacks gibt.
Das Kochen hat Manuela nämlich richtig gelernt, ist sie doch vom Grundberuf her Gastronomin. Von ihren ausgezeichneten Kochkünsten überzeugt sie uns dann gleich. Als wir, schon in der untergehenden Sonne im schönen Hestakaffi sitzen und guten Kaffee trinken, beginnen wir uns vorzustellen, wie wir hier unsere Miia:Meisterklasse durchführen könnten.
Genug Platz. Genug Liebe zum Detail. Hervorragendes Essen und viel Engagement. „Spielt alle Stückeln“, wie man so schön sagen würde. Ein Wohlfühlort mit Seelenkaffee. Ein Herz für Pferde und eine Top-Reitanlage. Herz, was willst du mehr?
Ich glaube, wir sind fündig geworden. Für unsere Meisterklasse 2023.
ps: Alle Bilder dieses Beitrags wurden von Fotografin Sandra Tögel gemacht. Danke, dass du uns begleitet hast!
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