Balance, Kraft & Beweglichkeit

Das neue Projekt der Miia:Meilensteine in die (Islandpferde)-Welt zu bringen, ist gar nicht so einfach, macht mir aber wirklich richtig Spaß, wenn ich das mal vermerken darf. 🙂

Eine der größten Herausforderungen ist es, die richtigen Trainer und Experten zu finden. Eh klar. Die richtigen Orte. Die Themen, die wirklich von Interesse sind. Wünsche und Anregungen sind da übrigens immer höchst willkommen!

Und wie immer – Kommunikation ist einfach alles … durch’s Reden kommen die Leute z’samm! 🙂

Und so war es einfach super, dass der in der isländischen Pferdewelt wohlbekannte Júlio Borba Zeit fand, Xandl Sgustav zu einem kurzen Interview und Meinungsaustausch in Island zu treffen. Wir wollten den großen Meister nämlich einladen, zum Miia:Momentum nach Österreich zu kommen.

Wer ist aber Júlio Borba?

Júlio Borba begann seine Karriere 1992 an der EPAE (Escola Portuguesa de Arte Equestre). Schon bald bekam er die Verantwortung für seine ersten beiden Pferde und nahm nach einer Vorbereitungszeit an den Shows der EPAE teil. In den zwölf Jahren an der Schule überzeugte Júlio in unzähligen Shows und zeigte Quadrillen, Pas de Trois, Solo, und Lektionen der Hohen Schule (Piaffe, Levade und Capriole).

Seit 20 Jahren ist er nun in der Islandpferdewelt tätig und hilft uns, die Bedeutung der Dressur für unsere Pferde zu verstehen.

Ein Schlüsselsatz: „Ich trainiere nicht, um Leistung zu zeigen, sondern um das Reiten zu einer Kunst zu machen. Reiten ist für mich Kunst. Nichts anderes.“

Aber kommen wir nun zum oben versprochenen Interview :-)!

XS:  Wie hast Du als portugiesischer Reitmeister die Islandpferde entdeckt? Was fasziniert Dich an dieser speziellen Pferderasse?

JB: Den ersten Kontakt mit ihnen hatte ich in Schweden, als ich Alexandra Montan und Bragi kennenlernte. Ich fand die Islandpferde schon immer interessant, aber bevor ich Alexandra traf, habe ich sie nur studiert. Ich fand sie insbesondere so interessant, weil sie so viele verschiedene Gänge haben.

Danach begann ich gemeinsam mit Ylva Hagander in Schweden mit Islandpferden zu arbeiten. Im Jahr 2005 lernte ich Olil Amble auf den Weltmeisterschaften in Norwegen kennen und im selben Jahr begann ich, ihrer Einladung folgend, in Island zu unterrichten. Das ist also fast 20 Jahre her, und ich liebe es.

XS: Dressur und Islandpferde – was sind Deine ersten Gedanken, wenn es um diese Wortkombination geht?

JB: Nun, das ist eine einfache Frage. Dressur hilft allen Disziplinen und allen Pferden. Man muss nur wissen, was das Ziel ist, um dann die richtigen Werkzeuge verwenden. 

XS: Sind Islandpferde „anders“ als andere Pferderassen, wenn es um die Dressur geht?

JB: Islandpferde sind natürlich anders. Sie wurden für einen bestimmten Zweck gezüchtet, das sind die verschiedenen Gänge. Man darf nicht davon ausgehen, mit einem Islandpferd die gleichen Lektionen wie mit einem sehr gut ausgebildeten Dressurpferd zu zeigen, denn das wäre die falsche Erwartung. Dressur ist nur eine Sammlung von Übungen, um ein Pferd in seiner eigenen Welt weiterzuentwickeln.

XS: Glaubst Du, dass es wichtig ist, mit Islandpferden Dressurarbeit zu machen?

JB: Ich glaube, diese Frage habe ich bereits beantwortet 🙂 .

XS: Warum eigentlich? Wie können Islandpferde und ihre Reiter davon profitieren?

JB: Es ist für alle Reiter und Pferde das Gleiche. Übungen sind wie ein Werkzeugkasten, wenn du ein Werkzeug benötigst, wähle eines aus und dann lege es wieder weg, übertreibe es nie. Und dann wähle die nächste Übung.

XS: Gibt es Islandpferde, mit denen Du keine Dressurarbeit machen kannst?

JB: Nein.

XS: Unser Meilenstein im Oktober wird sich mit der Bedeutung der Dressurarbeit für Islandpferde beschäftigen … Deine drei wichtigsten Tipps im Voraus?

JB: Balance. Kraft und Beweglichkeit. Entwicklung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten des Pferdes und auch des Reiters.

Vielen lieben Dank für dieses Interview!

Wir freuen uns schon, Julio Borba bei unserem ersten Miia:Meilenstein of all times, dem Miia:Momentum begrüßen zu dürfen! Bin schon soooo neugierig!

Großes Beitragsbild: Nicole Heiling Photography