Der Versicherungsmakler und ich

Hier kommt nur eine kleine, abendliche Anekdote, die ich zwischen hundert Corona-News einfach erzählen möchte. Warnung: sie hat überhaupt nichts mit diesem Virus zu tun.

Es hat sich vor einiger Zeit zugetragen. Ich habe seit kurzem zwei neue vierbeinige Familienmitglieder aus Island, Hreimur und Skriða. Diese Vierbeiner gehören selbstverständlich versichert, das mach ich sehr pflichtbewusst, ist ja klar. Ich schreibe also eine Mail an die Versicherung, die bereits auch meine beiden anderen Vierbeiner versichert hat, mit der Bitte, die beiden neuen Tiere ebenfalls zu versichern.

Nun, da meldet sich die Versicherung per Mail bei mir. Ein gewisser Herr Alfred bittet mich um die genauen Namen der Tiere, um ihr Geburtsdatum und ihre Rasse. Ich schreibe alles brav auf und schicke es an Herrn Alfred retour.

Da klingelt mein Telefon. Herr Alfred ist am anderen Ende der Leitung und fragt mich ausnehmend höflich, ob es sich um ein Versehen meinerseits handeln könnte, dass drei von vier Pferden auf dieser Liste am 15. Juni Geburtstag haben. Das kann ja nicht sein, da müssen Sie sich geirrt haben, Frau Magister.

Kurzes Schweigen.

Ich erkenne eine Chance, wenn ich sie sehe.

Ich hole Luft.

Herr Alfred hat an diesem Tag sehr viel über Islandpferde gelernt. Über die besondere Insel, auf der sie aufwachsen. Über Tiere in Freiheit. Über Fohlen, die in einer Vulkanlandschaft ohne Menschen geboren werden. Deren Geburtstag ungewiss ist und deshalb mit 15. Juni festgeschrieben wird. Über den Import von Islandpferden. Über die Reise dieser wunderbaren Tiere mit dem Flugzeug. Tölt und Pass hab ich sicherheitshalber auch noch erwähnt.

„Na, do legst di nieda“, hat Herr Alfred am Ende meiner langen Rede gesagt. „Wieda wos glernt“.

Ja, Herr Alfred, gern geschehen.

ps.: Die beiden Bilder sind übrigens von Nicole Heiling. Ich glaub, ich schicke sie an Herrn Alfred. Damit er eine Vorstellung bekommt … 🙂

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