Von Doris und Steffi hab ich euch schon mal erzählt … Sie haben eine gute Idee für Tage, an denen der Frühling noch auf sich warten lässt … warum nicht mal richtig Spaß haben mit unseren Islandpferden? Lest, was die beiden für Ideen für lange Wintertage haben 🙂 …
Der folgende Text ist von Doris Szewieczek und Steffi Baumgartner
Der Winter hat noch große Teile von Österreich im Griff. Die einen versinken im Schnee, die anderen eher im Matsch. Bei unseren Ponys zuhause in Weistrach ist leider nicht mehr viel übrig von den Schneemassen. Das führt dann dazu, dass die Ausreitwege nicht bereitbar sind und die Halle überfüllt ist. Und auch wenn noch Schnee liegt – wer nicht gerade bis zum Bauch im Schnee versinken will, weil wir uns wohl eingestehen müssen, dass unsere Isis leider keine langen Großpferdebeine haben, muss wohl oder übel auch die Schneemassen in der Halle aussitzen.
Wintertraining ist somit noch angesagt, da gibt es auch sehr viele Ideen und es schadet ja auch nicht, eine Zeit lang an der Basis zu arbeiten. Wie aber ein Pferd bei Laune halten, das nach 3 Tagen drinnen reiten bereits einen Lagerkoller bekommt und sich ohne die regelmäßigen Ausritte und Koppelstunden ganz schön viel Blödsinn einfallen lässt?
Wie wäre es, hin und wieder einen Spaßtag einlegen? Das ernsthafte Training auch mal einen Tag vergessen und vielleicht das Pferd mal zu fragen worauf es Lust hat?
Es folgt jetzt keine Anleitung – aber vielleicht ein paar kleine Ideen, euch und euren Pferden die Übergangszeit etwas lustiger zu gestalten 🙂 . Die verschiedensten Pferdetypen haben wir auf jeden Fall dabei.
Vaena zum Beispiel ist ein richtiger Bodenarbeitsprofi – mit den Basics begonnen, ist für sie mittlerweile auf Kommando „rückwärts einparken“ kein Problem mehr. Vaena ist der Typ Pferd, der schon grundsätzlich interessiert am Menschen ist. Manchmal kann sie nur ihre ganze Energie nicht recht bündeln. Oft hilft es ihr schon, sie mit den Basics wieder runter zu holen und ist die Konzentration dann wieder da, bleibt Vaena auch aus dem Galopp stehen, wenn Steffi laut ausatmet. Sowas führt dann schnell zu sehr lustigen Situationen, weil Vaena das Ganze auch vom Sattel aus beherrscht 🙂 .
Um zu kommunizieren reicht eine deutliche Körpersprache völlig aus – für manche Lektionen kann ein Strick helfen. Wer sich mit seiner eigenen Körpersprache nicht sicher ist, holt sich am Besten jemanden dazu, der die Situation von außen betrachten kann und vielleicht ganz andere Dinge sieht, als man selbst. Wenn ein Pferd wie Vaena mal verstanden hat, welche Reaktionen von ihr erwartet werden, kann man den Körper des Pferdes auch ohne Knotenhalfter und Bodenarbeitsseil bewegen. Vaena galoppiert so auf Volten, wechselt die Hand oder parkt rückwärts ein. Und für ein Leckerlie werden natürlich auch sämtliche Zirkustricks ausgepackt.
Vina, unser kleiner Angsthase im Team, hat hier etwas mehr Motivation benötigt. Sie macht zwar brav mit, wenn es um klassische Bodenarbeit geht, findet den ganzen Spaß aber schnell langweilig und ihre Konzentration geht flöten.Was ihr jedoch richtig viel Spaß macht, ist, ihre verschiedene Tricks zu lernen. Begonnen haben wir mit „Allee“ und der „Spanische Schritt“ klappt mittlerweile aus dem FF. Der Lieblingstrick – Nein sagen – kommt ganz gern auch zwischendurch 🙂 .
Es hat ein wenig gedauert, bis sich Vina getraut hat, etwas aus sich herauszukommen. Heute wirkt sie direkt stolz dabei!
Es gibt Tage, da wird vieles direkt beim Holen aus dem Stall von selbst angeboten. An solchen Tagen macht es auch riesig Spaß fangen zu spielen. Warum das Pferd immer im Kreis zu jagen und es nicht mal aufzufordern mit zu laufen?
Manche Pferde machen sofort mit, andere brauchen etwas mehr Motivation oder einen Pferdekumpel um Spaß dabei zu haben.
Und dann gibt es die Pferde die für Futter schon beim ersten Versuch alles mitmachen 🙂 . Flugsvinn hat in wenigen Minuten das Kompliment und Flehmen gelernt und hat beim ersten Versuch ohne Sattel und Trense zu reiten nicht einmal nachgefragt, ob das jetzt sein muss. Für solche Manöver muss aber genug Vertrauen da sein, und auch Gehorsam und klare Kommunikation. Damit der Spaß nicht direkt mit einem Sturz endet.
Wer nicht völlig auf den Sattel verzichten möchte, was durchaus bei manchen Pferden Sinn macht, kann auch einfach mal auf eine gebisslose Zäumung wechseln oder Halsringreiten ausprobieren.
Man schult seine Gewichtshilfen und erinnert sich daran, nicht ganz so am Zügel festzuhalten.
Mit Vina wurde auch klein begonnen, und nicht gleich beim ersten Versuch ein Zirkel galoppiert. Also bitte nichts überstürzen, wir werden wohl alle nicht im nächsten Ostwind Film mitspielen 🙂 !
Außerdem sollte es dabei eine goldene Regel geben – nie Oben ohne! Auch mit Helm macht das ganze Spaß.
Sicherheit geht in jedem Fall vor, aber vielleicht findet der ein oder andere von euch in dem Beitrag etwas Motivation für einen Spaßtag mit den Pferden – ganz gleich wie ihr ihn für euch und euer Pferd dann gestaltet.
Also ab zum Pferd – wir wünschen euch schon mal viel Spaß!
Doris und Steffi