Letztes Wochenende hat das erste große Outdoor-Islandpferdeevent dieses Jahres stattgefunden und ich war dabei! Jupiduuuh! Ich hatte das Zimmer (sprich mein Stockbett) direkt am Ort des Geschehens und kann deshalb mit Fug und Recht behaupten, dass ich live dabei war. Auch wenn ich kurz am Balkon gesessen bin, war ich dennoch mitten drin.
In Straßwalchen in Salzburg haben nämlich die Österreichischen Jugendmeisterschaften, gleichzeitig die Salzburger und Tiroler Meisterschaften und darüber hinaus die Qualifikation für den FEIF Youth Cup 2018 in Schweden stattgefunden. Außerdem war dies das erste Turnier, bei dem man beginnen konnte, wertvolle Punkte für die miia Sport C – Trophy zu sammeln. Das Fernsehen war sogar da! Die Salzburger Nachrichten haben darüber berichtet! Eine Menge wurde und wird noch immer über dieses große Islandpferde-Event gesprochen.
Glücklicherweise gibt es tatsächlich viel zu berichten, denn es sind viele Bewerbe an diesem Wochenende angesagt, am Reiterhof Burghauser.
Wie es dort ausgesehen hat?
Naja, wunderschön würd ich mal sagen 🙂 . Große, lange Stallzelte sind gleich neben der Zufahrtsstraße und dem Parkplatz aufgebaut. Sie beherbergen viele Boxen für Islandpferde. Hinter den langen Stallzelten, auf einem Hügel, haben Pferdebesitzer ihre Paddocks aufgebaut, wo die Pferde die gute Salzburger Luft atmen können. Man sieht Hänger, aber auch Wohnmobile. Leute sitzen in der Wiese, vor ihren Autos, sie lachen und reden mit Bekannten und Freunden, die Gespräche drehen sich um Bewerbe, Training, neue Pferde und bekannte Gesichter in der Islandpferdewelt. Wie das halt so ist: Man erkennt sofort, dass hier Menschen das Wochenende gemeinsam mit ihrem Pferd verbringen.
Wenn du dann Richtung Ovalbahn weitergehst und die friedlich mampfenden oder dösenden Tiere und die entspannten Menschen hinter dir lässt, merkst du gleich, dass hier, auf der anderen Seite der Stallzelte, eine Menge los ist.
An der langen Seite der Halle sind Tische für Zuschauer aufgestellt, Bänke gibt es außerdem an der Böschung über der Ovalbahn. Dazwischen ein enger Durchgang, wo du immer wieder jemanden triffst, der dich zum Verweilen einlädt. Am Ende der Halle ist ein Buffet aufgebaut, ein paar Meter weiter ein Getränkestand. Kulinarisch gut versorgt kannst du dann den Pferden beim Aufwärmen im Viereck zuschauen, du kannst aber auch die weiter unten gelegene Ovalbahn überblicken.
Und du tust gut daran, dich zumindest einige Stunden am Tag zur Ovalbahn zu setzen, denn dort finden die Bewerbe statt, einer nach dem anderen. Alle Sportklassen sind vertreten. Toni Amends Stimme schallt über den Platz, begleitet von einem Klang, einer Art Gong, der immer das Ende eines Aufgabenteiles anzeigt. Du gewöhnst dich an diesen Gong, du hörst ihn oft genug. Und er klingt angenehm!
Richter sind an diesem Wochenende viele im Einsatz. Hier sind 4 davon 🙂 .
Es ist gut, dass es viele sind. Gut, dass auch Pausen für die Richter eingeplant sind. Hab was von einer (kurzen) Mittagspause mit gutem Buch am nahegelegenen Irrsee gehört, aber das war vielleicht nur ein Wunschtraum 🙂 .
Wenn du von der Ovalbahn zur Passbahn gehst, siehst du wunderschöne Wiesen, die den Burghauser Pferden gegönnt sind. Wie ich diese Umgebung liebe! Hügelig ist es ein bisschen, saftige Wiesen mit wunderbaren Blumen leuchten in der Landschaft. Es ist warm an diesem Wochenende, aber nicht heiß. Man kann irgendwie die Ruhe spüren, die hier wohl sonst herrscht.
Beschauliche Ruhe ist an diesem Wochenende allerdings schwer zu finden. Es ist nämlich eine richtig große Menge an Pferden hier, aus Österreich, der Schweiz und auch aus Deutschland. Sie alle wollen dabei sein. Über 220 Pferde sind am Start! Ich habe gehört, dass die Zahl der Nennungen bei großen Turnieren in Österreich in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Sicher eine Herausforderung für die austragenden Islandpferdehöfe. Ich kann nur sagen: die Familie Ledl mit ihrem Team kann das 🙂 .
Mich wundert nicht, dass es immer mehr Menschen gibt, die mit ihren Pferden auf Reisen gehen. Solche Wochenenden sind doch jedes Mal ein Erlebnis. Sie sind körperlich anstrengend, ja. Sie sind oft auch psychisch sehr anstrengend. Also für mich jedenfalls sind sie immer sehr aufregend. Aber dennoch – wenn du dann nach Hause fährst und das Gefühl hast, mit deiner Leistung zumindest halbwegs zufrieden zu sein, bist du glücklich, dort gewesen zu sein. Und wenn du nicht zufrieden bist, so hast du mit dem Abstand von einigen Tagen doch zumindest das Gefühl, etwas gelernt zu haben und um ein paar Erfahrungen reicher zu sein.
Ich habe viele Leute wieder gesehen, viel geplaudert und gelacht. Ich habe den großen österreichischen Jugendkader gesehen, ich habe Meisterehrungen und Siegerehrungen gesehen. Ich habe das Team von Jugendlichen kennengelernt, das Österreich beim diesjährigen FEIF Youth Cup in Schweden vertreten wird. Und Ehrenrunden! Ich liebe Ehrenrunden, hab ich das schon mal erwähnt? Wenn die mit Schleifen geschmückten Pferde ihre stolzen mit Schärpen oder Medaillen gekürten Reiter noch einmal über die Ovalbahn tragen. Die dann meist erleichtert lächeln.
In Büchern ist es üblich, dass der Autor am Ende eine Danksagung schreibt. Ich liebe das fast am Allermeisten an einem Buch. Weil Danksagungen oftmals zeigen, was ein Autor so durchmacht im Laufe der Buchschreibzeit. Nun, ich möchte hier und jetzt auch meine ganz persönliche Danksagung veröffentlichen, auch wenn miia.at noch lange nicht am Ende ist. Weil es einfach schön ist, sich zu bedanken. Äääähemmm, dann fang ich mal an:
Ich danke
- den netten Schweizern, die ihren Paddock neben unserem hatten und Óþreyja dabei beobachtet haben, wie sie schlichtweg durch die Paddockstangen durchspaziert ist, um sich ein bisschen am Gelände umzuschauen. Sie haben sie eingefangen, den Paddock wieder aufgebaut und das neugierige Tier wieder in Sicherheit gebracht,
- Andrea P., Valentina und Anna, die meine Hand gehalten haben, während mein Kind einen Bewerb geritten ist und außerdem versprochen haben, keine Fotos von mir in dieser Ausnahmesituation zu veröffentlichen 🙂
- Iris und Lilja Haraldsson, die uns rund ums Jahr mit Rat und Tat zur Seite stehen und für dieses Turnier sogar eine ganz tolle Idee hatten, für die ich immer noch sehr dankbar bin.
- Mayara G., ihren beiden Freundinnen und Johannes H., die bei unserer Abreise hemdsärmelig und unkompliziert Óþreyja mit Leichtigkeit in den Hänger gehoben haben, weil sie partout nicht einsteigen wollte,
- den netten Menschen im Hänger neben uns, die uns für diesen Zweck zuvor ein paar Äpfel geschenkt haben,
- Enya für ihre Geduld,
- Kathi und Jens, die unser Pferd sicher wieder nach Niederösterreich zurück gebracht haben
- Steffi für die lustige Zeit im Stockbett und Laura fürs verlässliche Aufwecken in der Früh,
- den Freunden vom Sachsengang für die lustigen Abendessen in Straßwalchen mit betrunkenen „Kellnern“ und zu tief hängenden Markisen
- dem Reiterhof Burghauser für die tolle Veranstaltung und die Tatsache, dass wir das Zimmer erst ganz spät räumen mussten
- Thomas und seinem Spargel-Risotto mit Blüten obendrauf
- Daniel, der zwischen Segeln und Arbeit seine Zeit mit uns am Turnier verbracht und sich an der Passbahn echt wahnsinnig engagiert hat, um alles über Passprüfungen herauszufinden (mir deucht, wir brauchen einen Rennpasser 🙂 ).
- und last but not least meiner Tochter Leonie. Ohne sie wären Islandpferde für mich wohl immer noch ein unerfüllter Traum.
Da hab ich jetzt ganz sicher noch jemanden vergessen. Bitte verzeiht, wenn es so sein sollte. Ich werde sicher heute Nacht noch drei Mal aufspringen und die Liste verlängern. Ich kenn mich.
ps.: übrigens … alle Ergebnisse dieser Meisterschaften, Sieger und Platzierte, findet ihr hier.