Wenn Bilder Geschichten erzählen

Wenn du Daniela danach fragst, was sie sich für sich und ihr Pferd wünscht, wird sie dir schreiben, dass sie sich wünscht, dass sie beide gesund bleiben und alles meistern was kommen mag, dass sie nicht aufgeben, auch wenn’s manchmal schwer ist.

Ein wunderschönes Paar sind die beiden – Daniela und ihr Gnyfeti. Aufgefallen sind mir ihre schönen Bilder im Internet und weil ich die Fotografin, die diese Bilder gemacht hat, Sandra Koblbauer von Dráumur Photography, sehr gerne mag, hab ich sie einfach gefragt, welch wunderschönes Paar sie denn da vor der Kamera hatte.

Ich weiß nicht, ob es euch auch so geht wie mir. Ich sehe ein Pferd und seinen Menschen – und frage mich, wer sind die beiden denn? Was haben sie erlebt? Wie lange kennen sie einander schon? Wie haben sich ausgerechnet diese beiden Wesen gefunden? Und welche Geschichte erzählen diese Bilder? 

Nun, Fotografin Sandra hat mir gesagt, der Mensch auf den Bildern sei Daniela Kaiser. Und das schöne Tier an ihrer Seite sei Gnyfeti. Juhuuu, mein Auftrag! Ich wollte Daniela finden und sie ein paar Dinge fragen. Was mir auch gelungen ist 🙂 .

Foto by Dráumur Photography

miia: Daniela, wie lange seid ihr beide, Gnyfeti und du, denn schon ein Paar?

Daniela: Also, Gnyfeti gehört mir jetzt ungefähr 3,5 Jahre, genauer gesagt seit dem 12. August 2014

miia: In welchem Reitstall seid ihr „zu Hause“?

Daniela: Er steht am Pferdehof Schierling in Zell am Pettenfirst (OÖ), das ist der Hof von Kirstin Wallnsdorfer. Ich reite dort mittlerweile schon seit mehr als 10 Jahren und habe dort auch die Liebe zu den Islandpferden entdeckt.

Foto privat

miia: Wie hat denn alles begonnen und wann hast du gewusst, dass Gnyfeti zu dir gehört?

Daniela: Begonnen hat alles so … Wie so viele Mädchen wollte ich unbedingt ein eigenes Pferd haben, doch da meine Familie absolut nichts mit Pferden am Hut hatte, dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis ich sie endlich überreden konnte. Als Kirstin dann eines Tages sagte, dass aus Semriach ein Wallach kommt, der zum Verkauf steht, war ich neugierig geworden. Und dann war es soweit – nie werde ich vergessen, als ich ihn das erste Mal sah … ich dachte nämlich, er wäre eine Stute 🙂  ! Er hatte einen unheimlich bezaubernden Blick, aber irgendwie wirkte er etwas weiblich, ich weiß bis heute nicht warum. Danach durfte ich ihn einige Male reiten und ich bemerkte bereits beim ersten Mal Draufsitzen – das wird MEIN Pferd. Obwohl ich wusste, dass er absolut kein einfaches Pferd ist. Ich zeigte ihn meinen Eltern und als sie ihn dann auch ins Herz geschlossen hatten, war es soweit und er gehörte mir.

miia: Warum ausgerechnet ein Islandpferd?

Daniela: Das ist für mich eine einfache Frage: weil ich seit meinem 7. Lebensjahr auf Islandpferden reite und es für mich die tollste Pferderasse ist.

Foto by Dráumur Photography

miia: Kannst du Gnyfeti vielleicht ein bisschen beschreiben? Welche Eigenschaften schätzt du an ihm besonders?

Daniela: Also, wenn ich den Gnyfeti beschreiben soll, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, wo ich anfangen soll, denn er ist meiner Meinung nach absolut besonders. Auf der eine Seite ist er ganz sensibel und ein richtiger Feigling und Angsthase, denn er fürchtet sich vor so vielen Sachen und ist beim Reiten auch echt nicht immer einfach, denn er kann auch mal richtig durchdrehen. Auf der anderen Seite ist er ein sehr liebevolles und menschenbezogenes Pferd, er liebt es gestreichelt zu werden und er mag es besonders, wenn man ihn mit einer Banane überrascht. Außerdem hat er ganz besondere Augen, besser gesagt riesige Kulleraugen, die mir eigentlich immer zeigen, wie er sich fühlt. Was ich auch betonen möchte ist seine Leistungsbereitschaft, besonders auf den Turnieren, da gibt er immer sein Bestes. Er ist aber auch ein ganz eigensinniges Pferd, er lässt zum Beispiel auch nicht jeden auf sich reiten und wenn er mal keine Lust mehr hat, dann macht er halt den spanischen Schritt 🙂 . Kurz gesagt, ich liebe ihn einfach für seinen ganz besonderen Charakter und ich finde das zeichnet ihn einfach aus.

miia: Wie sieht denn dein Alltag mit Gnyfeti aus?

Daniela: Also ich versuche natürlich so viel Zeit wie möglich mit meinem Pferd zu verbringen, aber ich fahre meistens so durchschnittlich viermal pro Woche in den Stall. Was ich dann mit ihm mache, entscheide ich meistens spontan. Ob Dressur, Ovalbahntraining, Ausreiten, Spazieren, Longieren oder frei Springen, es macht eigentlich alles mit ihm Spaß und ich versuche unseren gemeinsamen Alltag so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Doch was wir am Liebsten machen ist eigentlich Ausreiten, am Besten nur wir zwei. Da können wir beide so richtig abschalten und er ist auch um einiges entspannter als in der Gruppe.

miia: Was war dein schönstes Erlebnis mit ihm?

Daniela: Ich hatte definitiv schon einige schöne Erlebnisse mit ihm, doch was mir in Erinnerung geblieben ist, war zum Einen als wir 2016 auf der Hallentrophy im V5 A-Finale eine 7,0 für Schritt bekommen haben und den 3. Platz in der Junge Reiter/Erwachsenen Klasse erreicht hatten. Aber auch als ich 2016 meinen Gnyfeti für 3 Monate zurücklassen musste, da ich mein Pflichtpraktikum von der Schule aus in Malta absolviert habe. In dieser Zeit stand er in Andorf und wurde rund um bestens versorgt. Als ich dann endlich wieder Zuhause war, gab es für mich nichts Wichtigeres, als sofort zu ihm zu fahren und das war auch so einer der schönsten Momente.

Foto privat

miia: Was soll euch das Jahr 2018 bringen? Was wünscht du dir für euch beide?

Daniela: Ich wünsche mir für mein Pferd und mich, dass wir beide gesund bleiben und wir alles meistern was kommen mag, dass wir nicht aufgeben, auch wenn’s manchmal schwer ist. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass wir beide schon so viele Höhen und Tiefen hatten und wir all dies nie ohne meinen Trainer Johannes Kaiser und meine Eltern geschafft hätten, die mich in allen Situationen und Hinsichten unterstützen.

miia: Das wünsche ich euch auch. Gesund bleiben. Nicht aufgeben. So ein glückliches Paar bleiben. Eltern und Trainer, die euch unterstützen. Alles andere ist einfach nur Nebensache. Danke für deine Geschichte, liebe Daniela.   

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