Vor einiger Zeit gab es ein wirklich turbulentes Turnier. Erinnert ihr euch an die Youth Speed Challenge? Turbulent war es, weil das Wetter so richtig gezeigt hat, was ein Sturm sein kann und den zweiten Turniertag schlicht und einfach weggefegt hat. Turbulent war es aber auch, weil viele superschnelle Pferde am Start waren. Turbulent noch darüber hinaus, weil viele Jugendliche am Start waren – und es um viel Geschwindigkeit ging.
Zumindest bei jenem Wettbewerb, dessen Gewinner ein Portrait auf miia.at gewonnen haben: dem Team Speed Bewerb. Anja, Romy, Diana und Sophie waren die schnellsten und ich hab gleich die Gelegenheit am Schopf gepackt und die 4 jungen, mutigen Reiterinnen gefragt, wie viel Zeit sie wohl im Stall verbringen. Und ob Reitkollegen richtige Freunde werden können?
Hier kommt! Troooooommelwirbel! Das erste Interview mit einem „Pinky“, mit Anja Natalie Kahlig nämlich.
miia: Anja, wie lange reitest du schon und seit wann gehört dir dein Pferd?
Anja: Angefangen zu reiten hab ich mit meinen 4ten Lebensjahr. In einem kleinen Reitstall ganz in der Nähe von unserem Haus. Dort hat mein Vater für kurze Zeit ausgeholfen und ich war immer mit dabei und so kam ich zum Reiten. Mittlerweile reite ich schon 18 Jahre. Mein Pferd hab ich seit ich 15 bin, also 7 Jahre jetzt schon und hoffentlich noch viele weitere 🙂 !
miia: Wie heißt dein Pferd und was ist das Besondere an ihm?
Anja: Mein Pferd heißt Solon vom Lipperthof, seine inoffiziellen Namen sind „My little drama boy “ oder „Master of disaster“. Das Besondere an ihm ist, auf die Gangarten bezogen, dass er sowohl ein Dressurpony sein kann, das Minivolten galoppieren kann und gleichzeitig aber auch ein schneller, temperamentvoller Rennpasser ist. Auf seinen Charakter bezogen ist er sehr speziell 🙂 ! Es gibt nichts, vor dem er sich nicht fürchtet. Schon ein Laubblatt, das vom Wind weg geweht wird, versetzt ihn in Angst und Schrecken. Anderseits ist er jedoch ein richtiger Lausbub, am liebsten würde er jedem ein Leckerli aus der Tasche stibitzen und präsentiert als Gegenleistung stolz seine gelernten Kunststücke. Mit der Zeit zehrt beides ein bisschen an den Nerven, vor allem auf den Turnieren, weil man nie weiß, was er als nächstes anstellt. Aber ich glaube, genau das macht ihn so einzigartig.
miia: Warum hast du dich ausgerechnet für ein Islandpferd entschieden?
Anja: Das war eher Zufall als geplant. Als ich nämlich im alten Reitstall mehr und mehr die Lust am Reiten verloren hatte (die Pferde waren richtig schlimm) nahm mich eine damalige Schulfreundin mit nach Weistrach. Erstmal nur zum Kennenlernen, doch so schnell konnte man gar nicht schauen, hatte ich meine erste Reitstunde auf Gut Pöllndorf. Auf der Eliteprofessorin Dama durfte ich meine ersten Islandpferde – Reiterfahrungen machen. Und wie es wohl bei allen ist, die einmal auf einem Islandpferd geritten sind: man merkt schnell, dass man dieses Reiterlebnis nur bei dieser Rasse finden kann.
miia: Wie schaut eine Woche in deinem Leben aus? Wie oft fährst du zu deinem Pferd?
Anja: Mein jetziges Leben besteht gerade aus lernen, lernen, lernen, da ich mitten in der Ausbildung zur Diplom – Krankenschwester stecke. Es ist nicht immer leicht, alles unter einen Hut zu bekommen, denn nicht nur mein Pferd möchte Aufmerksamkeit haben, sondern auch mein Freund und meine Familie und meine Mädls. Doch mindestens 4 Mal in der Woche möchte ich schon mit Solon arbeiten. Wenn mir das zeittechnisch nicht gelingt, hab ich viele helfende Hände im Stall, die mein Pferde sehr gerne beschäftigen. Denn eine fixe Reitbeteiligung habe ich leider noch nicht, da er durch sein Temperament nicht leicht zu vermitteln ist.
miia: Werden eigentlich irgendwann Stallkollegen zu Freunden?
Anja: Ja auf jeden Fall! Weil wir das Beste im Leben haben, das uns verbindet. Unsere Pferde nämlich.
miia: Wenn du an die anderen drei „Pinkies“ denkst – welche Eigenschaften schätzt du an ihnen besonders?
Anja: Wenn ich an Romy denke, fällt mir sofort ihr Lächeln und Ihr mega freundliches Wesen ein, ein Sonnenschein. Diana ist mit ihrem Temperament und mit ihrem Humor unschlagbar. An Sophie schätze ich ihr Einfühlsvermögen, wenn man auf Turnieren gestresst ist oder traurig, findet sie immer passende Worte und eine tröstende Umarmung.
miia: Danke liebe Anja für das Interview! Ich wünsche deinem Solon und dir noch viel Freude miteinander und viiiiiiiiel Zeit mit deinen Freundinnen im Reitstall!
Was Sophie, Romy und Diana darüber denken? Das könnt ihr bald lesen … hier bei miia 🙂 !