Wenn du zur Arena Nova zur Zeit der Pferdemesse „Apropos Pferd“ am Samstag Nachmittag fährst, musst du mal damit rechnen, dass Parkplatz finden nicht ganz so einfach ist. Höre ich meine Mutter sagen.
Leicht triumphierend möchte ich sagen, dass es mir aber trotzdem gelungen ist. Ich bin zum Eingang der riesengroßen Halle gegangen und hab gleich – neben großem Gemurmel und geschäftigem Treiben – die Stimme eines Moderators vernommen, der das gerade stattfindende Turnier kommentiert hat.
Ich kenne diese Stimme. Sie erinnert mich an Jugendtage, die mich jedes Jahr Anfang November in die Wiener Stadthalle zum Fest der Pferde geführt haben. Die Pferdemesse Apropos Pferd lässt mich an damals denken, und doch auch wieder nicht.
Wie eine große Arena angelegt haben oben rund um die Zuschauerränge und in extra Hallen Aussteller ihre Stände aufgebaut. Bunte Fahnen winken, Waren aus allen nur erdenklichen Bereichen der Pferdewelt werden feilgeboten, Menschenmassen schieben sich durch die Reihen, tratschen, plaudern, probieren, fragen, lachen und werfen immer auch hie und da einen Blick auf das Geschehen unten in der Arena. Sitzplätze wirst du dort, auf den Zuschauerrängen, nämlich eher schwer finden.
Wie ich da so durchschlendere, treffe ich Maria, sie nimmt mich an der Hand und wir gehen ins Freie. Vorbei an vielen Ständen mit allem, was dein Magen so begehrt, einer Freilufthalle, in der gerade eine Parelli-Show gezeigt wird, zu den Stallzelten.
Ja, da wollte ich ja eigentlich hin!
Ich wollte das Team der Islandpferdereiterinnen und deren Pferde kennenlernen, von denen ich euch schon erzählt habe.
Am Eingang eines Stallzeltes hängt ein großes Plakat der Niederösterreichischen Islandpferde Vereinigung (NIV), wenn du hinein gehst gleich links findest du einen Tisch mit Informationsmaterialien über das Islandpferd. Gleich dahinter lacht mich Johanna an, die mich begrüßt und mir ihre – wie immer – makellos weiße, zufriedene Sylgia zeigt. Ich freu mich immer, wenn ich die beiden treffe. Werde schon noch auf das wahre Geheimnis des immer weißen Pferdes kommen 🙂 .
Johannas Mutter Barbara ist auch da, ihr Pferd schläft gerade und entspannt sich. Aber geht das da überhaupt? Die Stallzelte werden nämlich von Schaulustigen bevölkert, die Pferde verschiedenster Rassen und Größen auch in den Boxen bestaunen möchten. Den Islandpferden scheint dieser Trubel nichts auszumachen – wenn es tatsächlich mal zu viel ist, dann hängen die achtsamen Besitzerinnen einfach eine Decke über die Türe der Box und schon hat das Tier ein bisschen Privatsphäre. Oder man macht es wie Barbaras Pferd – man legt sich einfach hin und macht die Augen zu.
Paddocks habe man auch aufgebaut, erzählen mir ein paar andere Reiterinnen. Damit die Pferde während dieser 4 Tage auch mal raus können. Katharina F. hat mir ein paar Fotos geschickt – sensationell, wie sich Islandpferde trotz des riesengroßen Trubels entspannen.
Wir plaudern ein bisschen. Ich stürze mich dann aber sofort wieder ins Getümmel, um ungefähr um dreiviertel fünf wieder zurückzukommen. Ich möchte gerne sehen, wie die Islandpferde für ihren großen Auftritt vorbereitet werden.
Der Plot: Es wird 2 „Feuer“töpfe in der Halle geben, ein Shettlandpony wird einen Vulkan in die große dunkle Halle ziehen und eine kleine Runde damit gehen. Dann wird Nebel durch das geöffnete Eingangstor kommen. Diesem wird dann Sóley folgen, geritten von Katharina H.. Nach ihr werden all die anderen wunderschönen Islandpferde in die Halle tölten, geschmückt mit Flammen und Eis.
Genäht haben diese Kostüme übrigens Alexandra Z. und ihre Mutter.
Hier ein paar Blicke in die Stallgasse kurz vor dem Auftritt:
Nach ein bisschen Zeit in der Stallgasse bin ich schnell losgegangen, um mir einen guten Platz zu sichern. Ist mir durch einen Zufall gelungen, denn die Halle war zum Bersten voll.
Es kamen dann eine Freiheitsdressur, eine riesige Haflingertruppe, und dann … dann wurden endlich die „Feuer“töpfe aufgebaut.
Ein großer Monitor mit wunderbaren Bildern aus Island von Eva Frischling war zu sehen und dann ging der Vorhang auf für die Schönsten 🙂 .
Sie haben das echt toll gemacht. Auf Instagram hab ich das Ende der Quadrille gepostet. Warum? Weil ganz am Ende zwei der Islandpferde im Höllentempo quer durch die Halle passen. Der Mann hinter mir hat nur „Pfooooooooo, na servas, die san schnell“ gemurmelt.
Ich weiß. Sie sind genial. Islandpferde halt. Wollt ich ihm schon zuraunen. Hab mich aber nobel zurückgehalten.
Ein Dankeschön dem tollen Team rund um Nini, das das auf die Beine gestellt hat. Ein Danke an Sophie, die mit ihren erst 13 Jahren und trotz Kränklichkeit tapfer mit geritten ist. Ihr Motto: The Show must go on.
Und Nini? Was meint sie zu all dem?
Nini: „In erster Linie möchte ich mich bei Kathi Fritz bedanken, die mit mir gemeinsam die Planung und Organisation gemacht hat, angefangen von der ersten Idee bis hin zur letzten Checkliste für die Reiter. Und für die vielen Nerven, die sie das Ganze gekostet hat. Dann möchte ich mich bei den Reiterinnen für den tollen Zusammenhalt und Teamgeist bedanken. Es war immer ein Miteinander und das bei 12 Leuten! Das ist das Um und Auf, das so eine Show-Teilnahme zu so einem positiven Erlebnis macht, an das man sich gerne zurück erinnert. Und zu Guter Letzt möchte ich mich auch bei den vielen tollen, fleißigen Helfern bedanken, die uns vor (Ideen einbringen, Kostüme nähen) und bei der Show (helfen, halten, Nerven beruhigen) unterstützt haben.“
miia: Ich fand den Nachmittag auch toll. Und das Beste: Ich hatte vor, mir 2 Gerten zu kaufen. Und was hab ich gekauft? 2 Gerten. Ein Hoch auf meine Willenskraft 🙂 .
ps.: morgen auf Instagram – das Einreiten der Pferde in die Halle. Ein wirklich schöner Moment. Don`t miss it 🙂 !