Wenn man dieser Tage am Islandpferdehof Gut Sachsengang vorbei kommt, dann merkt man, es ist etwas ein bisschen anders als sonst. Ein paar fremde Pferdetransporter stehen am Hof, unbekannte Pferde in den Futterboxen. Petra Busam begrüßt dich lächelnd und geht mit einem Klemmbrett unterm Arm in Richtung Halle. Iris Haraldsson spricht noch mit ein paar Reitern und folgt ihr. Personen, die ich noch nie gesehen habe, trainieren mit ihren Pferden auf der Ovalbahn. Personen, die ich von miia – Berichten kenne, tauchen plötzlich auf. Was ist denn da los, fragt man sich? Nun, man findet es schnell heraus, da muss man kein Detektiv sein 🙂 !
Für acht Personen ist es gerade sehr spannend. Sie möchten den Übungsleiter machen und sind zu diesem Zweck nach Oberhausen gereist. Sie kommen von verschiedenen Höfen und hatten teilweise sogar eine lange Anfahrt. Der Kurs dauert über eine Woche und geschenkt wird ihnen nichts – der Unterricht von Petra und Iris und anderen Vortragenden hat es, glaub ich, in sich. Im positiven Sinn … es sollen ja schließlich alle die Prüfung am kommenden Dienstag bestehen.
Manchmal mehr als zwölf Stunden am Tag heißt es für die Prüfungskandidatinnen reiten, selber unterrichten, Theorie lernen, noch mal reiten, noch einmal unterrichten üben und Feedback bekommen. Die ganze Woche über versuchen sich die Kandidatinnen neben ihrem eigenen Reittraining auch als Reitlehrerinnen. Iris und Petra sind dabei und geben nachher ihr Feedback. Ich hab ein bisschen zugeschaut und fand es eeeecht interessant, einmal die eigene Reitlehrerin über ihre Überlegungen zu Unterrichtsmethoden und Praxis sprechen zu hören.
Es gibt viele Personen, die sich zum Üben als Reitschüler zur Verfügung stellen. Auch sie werden nachher um ihr Feedback zum Unterricht gebeten, den sie gerade bekommen haben.
Leicht ist es sicher nicht, einen Übungsleiter zu machen. Du musst erstmal selber zeigen, was du reiterlich drauf hast – so musst du eine Töltprüfung T7 zeigen, auch Teile einer Gehorsamsprüfung und springen musst du außerdem noch mit deinem Pferd. Die Theorie solltest du jeden Abend nach dem Kurs auch noch lernen, das wird schließlich auch geprüft. Tja – und das Allerwichtigste: Du musst zeigen, dass du richtig gut unterrichten kannst. Dass du klare Anweisungen geben kannst. Die richtigen Worte wählst. Auf Fehler aufmerksam machen kannst. Handlungsstrategien aufzeigst. Übungen einforderst, die Sinn machen und zielführend sind.
Ich habe heute ein bisschen mit Ana, Kerstin und Sophie geplaudert und sie beim Lernen beobachtet. Ich kann vermelden: Sie sind trotz aller Anstrengungen guter Dinge 🙂 !
Ich wünsche allen Kandidatinnen viel Erfolg am Dienstag. Möge es bald wieder ein paar tolle Übungsleiterinnen mehr geben! Du möchtest genau wissen, woraus eine Übungsleiter-Prüfung besteht? Hier könntest du das nachlesen!