Ich war ja nicht dort. In St. Radegund. Aber ich hab euch versprochen, ich höre mich mal ein bisschen um, wie denn dieses Turnier gelaufen ist. Bei Menschen, die viel Einblick in die Organisation hatten.
Im Vorfeld habe ich euch schon von den schwierigen, weil sehr spontanen Vorbereitungsarbeiten erzählt. Mehr durch Zufall habe ich damals, als ich den Beitrag vorbereitet habe, Tamara geschrieben. Mit der Bitte um ein paar Informationen. Und genau diese Tamara dürfte offensichtlich eine sehr wichtige Person in der Vorbereitung gewesen sein, wie ich gestern von Usi erfahren habe. Was für ein Glück! 🙂 Da hat es sicherlich noch viele andere gegeben, aber Usi hat mir gestern am Telefon erzählt, dass „Tamara so etwas wie ein Knotenpunkt in der Organisation dieses Turnieres war. Sie sei nicht nur ein kompetenter Ansprechpartner in allen Belangen gewesen, sie sei noch dazu selbst mit geritten und habe dabei von einem Ohr zum anderen gegrinst.“ Offenbar bekommt Tamara den Stress und den Spaß am Reiten gut unter einen Hut! Ich hab Tamara wieder geschrieben. Ich wollte sie selber fragen, wie aus ihrer Sicht denn dieses große WM-Qualifikationsturnier gelaufen ist.
Tamara hat mir sofort zurückgeschrieben: „Das Turnier war einfach großartig – sehr viele Starter aus insgesamt 5 Nationen, tolle Pferde und eine unglaublich entspannte Stimmung, Kaiserwetter inklusive. Alle Helfer auf diesem Turnier haben Großartiges vollbracht und haben rund um die Uhr zum Gelingen dieses Turniers beigetragen! Eine starke Leistung, was wir an diesem Turnier mit unserem Verein Pferdfreunde im Schwabenlandl und dem Islandpferdehof Piber – in nicht einmal zwei Wochen – auf die Beine gestellt haben. Ein herzliches Dankeschön auch an die Sprecherin Rike Wolf, Rechenstelle Raimund Pließnig und Chefrichterin Susanne Jelinski für die tolle Zusammenarbeit vor und während des Turniers.“
Karl Piber hat sich übrigens auch zu Wort gemeldet: „Es ist alles ganz toll gelaufen – von der sehr gut organisierten Rechenstelle und Meldestelle, über ein perfekt abgestimmtes Helferteam, bis hin zum Küchenteam. Ich bin sehr stolz auf die gesamte Mannschaft, die Zusammenhalt und wahres Teamwork bewiesen hat. Diese gelungene Veranstaltung werden wir natürlich gebührend feiern und eine Helferparty organisieren. Ich möchte mich selbstverständlich auch bei den vielen Reitern und Besuchern bedanken und freue mich, wenn sie dieses Turnier in schöner Erinnerung behalten.“
Chefrichterin Susanne Jelinski (aka Usi) konnte ich gestern Abend noch telefonisch erreichen. Wenn ich es mal kurz für euch zusammenfassen darf: Sie wirkt sehr, sehr zufrieden mit dem Ablauf dieses Turniers, das Wetter habe gepasst, die Versorgungsmannschaft sei einfach tipptopp gewesen, vom Heu, über Einstreu in den Boxen bis hin zur Einhaltung des Zeitplans – das Team Radegund habe ausgezeichnete Arbeit gemacht.
Usi möchte aber noch etwas sagen. Etwas vielleicht auch sehr Selbstkritisches. Sie möchte sich öffentlich dafür entschuldigen, dass sich der ÖIV nicht mehr eingesetzt hat, als man 2015 den Islandpferdehof Piber für Turnieraustragungen gesperrt hatte. Usi hat mir gestern am Telefon viele Hintergründe erklärt. Für jemanden wie mich, die das bunte Treiben gerne auch von außen beobachtet, stellen sich da viele Fragen. In viele Richtungen. Ich weiß viel zu wenig darüber, deshalb werde ich auch nicht aufhören, Fragen zu stellen 🙂 . Aber eines habe ich gestern am Telefon jedenfalls verstanden: Usi und dem ÖIV tut es leid, wie es damals gelaufen ist. Und das darf ich hier lauthals schreiben 🙂 .
Ansonsten sei laut Usi noch zu erwähnen, dass die Sportler sehr fair im Umgang miteinander geblieben sind, obwohl sich vielleicht nicht alle Hoffnungen auf die sehr, sehr wenigen WM-Startplätze erfüllt haben.
Apropos! Ich wollte gestern außerdem noch von Usi wissen, wie es denn mit der Qualifikation für die WM aussieht und wann denn bekannt gegeben wird, wer nach Holland mitfahren darf? Nun, das wird ziemlich kompliziert errechnet und jene Handvoll Reiter, die es betrifft, sind auch jetzt am Laufenden, wo sie denn stehen und wie es aussieht. Natürlich kann Usi zum heutigen Zeitpunkt noch keine fixe Namen nennen, aber es gilt als ziemlich sicher, dass sich drei Reiter über die Passprüfungen qualifizieren werden. Wenn man hier die Namen Carina Mayerhofer, Höski Adalsteinsson und Lisa Förster nennt, liegt man wahrscheinlich nicht ganz falsch. Und auch der Name Petra Reiter-Tropper sei mal hier erwähnt. Meint Usi. 🙂
Bekannt gegeben wird all das allerdings erst in Semriach, beim dritten WM-Qualifikationsturnier, bei dem alle potentiellen Kandidaten anwesend sein müssen. Am Sonntag, dem 9. Juli in der Mittagpause.
Die größte Überraschung für Usi in St. Radegund sei aber die junge Reiterin Lena Ristic mit ihrer Teikning gewesen. Die unglaubliche Geschwindigkeit, die dieses Pferd für seine Reiterin erlaufen zu wollen scheint. Und dass das Pferd vorher auch ganz brav in der Startbox wartet. Man sehe einfach, dass die zwei miteinander Spaß haben. Ich habe euch schon mal von den beiden erzählt, erinnert ihr euch? Mir ist schon im Stall (wo ich die beiden immer wieder sehe) Lenas freundlicher Umgang mit ihrem geliebten Pferd und dem entspannten Umgang mit dem Thema Turnier aufgefallen. Alles andere als ein verkrampftes Siegen-Müssen. Ich finde es schön, dass der Erfolg Lena recht gibt.
Und ganz wichtig – es sei bitte auch am Rande erwähnt, falls es jemand auf Facebook gesehen hat: Jaaaaaaaa, es gab die guten Wraps beim Buffet, die sich Chefrichterin Jelinski gewünscht hat 🙂 .
Und dann gab es da noch die Jugendreferentin Hannah Chmelik, der ich auch sehr dankbar bin für die Zeilen, die sie mir zum Thema Radegund geschrieben hat.
Hannah hat geschrieben: „Ein super schönes Turnier haben wir am Wochenende am Reiterhof Piber genossen. Als Jugendreferentin freue ich mich sehr, dass es so viele schöne Leistungen vor allem in der Jugendklasse gegeben hat. Wie immer steht bei einem WM Qualifikationsturnier die Weltmeisterschaft im Fokus, trotzdem fand ich es super, dass sehr viele Kinder/Jugendliche/Junge Reiter schöne Darbietungen in der Sportklasse B und C gezeigt haben. Sehr cool fand ich den Aufmarsch des Jugendkaders am Sonntag Nachmittag. Eine großartige Gruppe hat sich mittlerweile aus der österreichischen Islandpferde Jugend gebildet, auf die ich mächtig stolz bin! Ich genieße meine Aufgabe als Jugendreferentin sehr und finde es echt spannend die Jugendlichen ein Stück auf ihrem Weg im Turniersport zu begleiten. Nun muss ich aber ein bisschen durchschnaufen bis zum nächsten Event und mich meinem Hauptberuf widmen, nämlich „studieren“. Die nächsten Punkte im Programm der Jugend ist das FEIF YOUTH CAMP, zu dem du, Katharina, mit 4 jungen Damen reisen wirst und das letzte WM Quali-Turnier, bei dem ich die Jugend WM-Equipe aufstellen werde. Ich freue mich auf eine spannende Zeit!“
Ääääh, richtig. Das FEIF Youth Camp naht. Von 11. bis 18. Juli in Belgien. Und ich darf mit. Juhuuu 🙂 . Freu mich echt schon sehr. Ich fühl mich sehr wohl, wenn es um ein freundschaftliches Miteinander geht. Noch mehr, wenn es Menschen aus verschiedenen Ländern sind. Jetzt muss ich aber bald mit dem Englisch – Islandpferde – Vokabellernen anfangen.
Danke an Tamara, Karl, Usi und Hannah für eure Zeit! Viel Erfolg euch allen und noch ein schönes, faires Turnier in Semriach von 7. bis 9. Juli wünsche ich euch.