Ein Pferd ist (k)ein Fahrrad

Während ich noch versuche, ein paar Insider-Informationen vom letzten großen Turnier in St. Radegund zu ergattern, möchte ich euch ganz kurz von meinem Sonntag erzählen, den ich nicht am Hotspot der Islandpferdeszene in St. Radegund verbracht habe, sondern bei einem anderen Abenteuer im Marchfeld.

Wir haben unendlich viel gelacht, die 4 Jugendlichen und ich. Schuld daran war eigentlich ich. Da gibt es nämlich nicht sehr weit von unserem Reitstall entfernt ein „Radlertreff“, ein kleines Selbstbedienungslokal im Freien, das all jene braven Radfahrer gut versorgt, die im Sommer entlang des Nationalparks Donauauen ihre Freizeit genießen. Ich hab schon gehört, dass manche Reiter auch dorthin kommen und Pferde willkommen sind. Stimmt das aber? Wie kommt man denn dorthin? 

Ein Fall für SoKo miia, hab ich mir gedacht. Tatkräftige Unterstützung für dessen Lösung hab ich von Emma, Leonie, Laura und Anna bekommen. Außerdem haben Nykur und Óþreyja eine wichtige Rolle gespielt, wurden die beiden doch auserwählt, als Vierbeiner mitzukommen. Sonst wär`s ja nur halb so aufregend. Leonie und Emma haben schnell noch eine erfahrene Reiterfreundin um eine Beschreibung des Weges gebeten und sind losgeritten. 

Während die beiden also auf ihren Pferden sitzen, springen Anna und Laura, die supergut aufgelegt waren, zu mir ins Auto mit Halfter für die beiden Pferde, Wasserkübel zum Tränken und ein paar Karotten. Wir wollen uns auf die Suche nach Óþreyja und Nykur im Gelände machen. Und vielleicht ein paar Fotos ergattern. Was nicht leicht ist, führen doch die Feldwege kreuz und quer, es gibt kleine Wälder, Straßen, die man nicht befahren darf … klingt jetzt blöd, für uns war es aber ein Riesenspaß, die beiden Pferde zu suchen. Wir drei waren SoKo miia. Miia mal anders auf Tour. 

Nebenbei sei erwähnt, dass zwischen den Feldern und violetten Blumen das Gebiet einfach wunderwunderschön war. Flach, aber schön 🙂 .

Nach einer ersten abenteuerlichen Autofahrt erspähen wir in der Ferne zwei sich bewegende Punkterln, die tatsächlich immer größer werden. Das müssen unsere Pferde sein. Und tatsächlich:

Ein kurzes Treffen und ein paar Umarmungen am Feldweg. Wie geht`s euch? Alles gut?

Aber … noch sind wir nicht am Ziel. Weiter geht`s.

Über sandige Straßen, Steine, zwischen Feldern in wunderschönen Schattierungen geht es weiter bis nach Schönau, eben zu diesem bekannten Radlertreff, den wir tatsächlich finden. Ohne Navi oder irgendwas.  

Anna, Laura und ich warten – aber es dauert nicht lange, völlig gechillt und entspannt kommen die Pferde auf uns zu.

Beim Radlertreff sind gerade viele Radfahrer und Spaziergänger … kleinlaut sage ich, dass wir mit zwei Isländern da sind und frage, ob wir sie vielleicht wo hinstellen und ihnen was zu trinken geben können. Ist ja echt ein bissl seltsam.

Aber die wirklich freundliche Frau hinter der Theke sagt gleich lachend, „Dafür ist die Wiese da hinten ja da! Viel Spaß!“. Und Wasser für die Pferde dürfen wir auch gleich holen.

Apfelsaft und Schnitten für die Mädls besorg ich dann auch noch schnell, und ein Eis gibt`s obendrein. 

Ein gute Stunde sind wir sicher dort geblieben und haben unser Leben mit den Pferden genossen – aber irgendwann geht’s wieder heim. Anna, Laura und ich haben Nykur und Óþreyja noch lange nachgeschaut. Den langen Galopp gesehen, den die beiden Pferde sichtlich genossen haben. Ich hab mir eingebildet, das Schnauben der beiden Tiere zu hören. Und das ausgelassene, fröhliche, unbeschwerte Lachen von Emma und Leonie.

Zwei, von denen ich euch übrigens noch erzählen werde – die beiden werden heuer im Juli am FEIF Youth Camp in Belgien teilnehmen. Ob es dort für das österreichische Team auch so schöne Abenteuer zu erleben gibt? We will see 🙂 !

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