Ein Ritt im Mondschein

Ich möchte euch bitte mal ganz kurz etwas zu meinem derzeitigen Zustand erzählen: Ich habe heute, auf dem Weg ins Büro, ein Video von Stallbesitzerin Iris zugeschickt bekommen, auf dem zu sehen ist, wie meine beiden Stuten zum ersten Mal gemeinsam auf eine riesige Weide laufen dürfen. Ich fand das so schön, dass ich Tränen in den Augen hatte. So sehr hab ich mich für sie und ihre Herdenkolleginnen gefreut.

Während ich mir das Video im Gehen noch einmal anschaue (und das ist wirklich, wirklich nicht empfehlenswert), hab ich die Gehsteigkante übersehen und bin runtergekippt. Fazit: Ich hab den Tag im Büro mit hochgelagertem Bein und tiefgekühlten Flaschen rundherum verbracht. Coolpacks sind was für Anfänger. Aber – alles gut, Hauptsache meine beiden Mädls waren auf der Weide heute 🙂 .

Bin jetzt zuhause – Bein immer noch hochgelagert – und möchte euch etwas ziemlich Aufregendes erzählen: Es gibt einen Islandpferdehof (der in nächster Zeit übrigens Schauplatz eines weiteren großen Turniers sein wird), nämlich den Islandpferdehof Piet Hoyos in Semriach, der seit zwei Jahren eine nette (und auch aufregende) Tradition (er)lebt. Ich habe Bilder auf Facebook gesehen und bin neugierig geworden. Eine, die mir mehr darüber erzählen konnte, war Claudia. Und natürlich hab ich gleich mal bei ihr nachgefragt.

Claudia hat mir geschrieben: „Am 9. Juni 2017 war es wieder einmal so weit. 13 Reiter mit ihren Pferden machten sich auf den Weg – dem Mond entgegen. Das lange Warten, bis es endlich dunkel wurde, verkürzte sich mit einer zünftigen Jause.“

Claudia erzählt weiter: „Gegen 22h ging`s los – ausgestattet mit Stirnlampen und Leuchtjacken bei fantastischem Vollmond, durch den Wald, den Rötschgraben entlang, über die Passbahn retour zum Hof.“

„Dort wurden zuerst die Pferde versorgt, dann gab´s für die begeisterten und motivierten Reiter noch eine warme Suppe zum Ausklang von der Hofköchin Gerti. Zum Leben erweckt wurde der Mondscheinritt von den Freizeitreitern der Fam. Andorfer (Carolin Andorfer-Feldner, Breitensportreferat VIST) vor circa 2 Jahren. Seitdem finden regelmäßig ein bis zwei Mal pro Jahr Vollmondritte bei schönem Wetter statt. Der Mondscheinritt stellt eine willkommene Abwechslung sowohl für die Kinder, als auch für die Erwachsenen dar, auch die Pferde sind motiviert bei der Sache. Ein echtes Abenteuer eben …“

Und an diesem Punkt hat mich interessiert, wie denn die Pferde reagieren, wenn sie in der Nacht geritten werden? Sind sie ängstlicher, unruhiger oder macht es ihnen gar nichts aus?

Claudia: „Den Pferden macht der Ritt in der Nacht nichts aus, sie sind es gewöhnt und kennen die Strecke, sehen besser im Dunkeln als wir und stehen teilweise ja über Nacht draußen.“

miia: Und wie lange dauert der Ritt?

Claudia: „In etwa eine Stunde.“

Miia: Ist das eine Strecke, die die Pferde schon kennen und immer die gleiche oder reitet ihr immer andere Wege?

Claudia: „Die Pferde kennen grundsätzlich die Strecke, sie variiert je nach Gruppengröße und Wetterlage.“

miia: Was macht so viel Spaß daran?

Claudia: „Das Reiten gemeinsam in der Gruppe, mit Gleichgesinnten, die Abwechslung und man muss sich mehr auf die Pferde verlassen, die ja im Dunkeln sehr gut sehen.“

miia: Tolle Sache, finde ich. Danke, liebe Claudia, für die Beantwortung meiner neugierigen Fragen und die vielen Fotos! Danke auch an die Reiter vom Islandpferdehof Piet Hoyos für diese tolle Tradition!

So, nun doch ein Coolpack. Kann ja nicht schaden 🙂 . Schlaft gut!  

Teilen über: