Bei mir geht es ja in der Früh vor der Arbeit meist darum – nehm ich die U-Bahn? Oder doch lieber das Rad? Oder den Bus? Auf die Idee, meine Náma zu satteln, um ins Büro zu reiten, bin ich ehrlich gesagt noch nie gekommen. Feeeehler! Es gibt nämlich Menschen, die so etwas ausprobieren. Die einfach ihr Islandpferd vom Paddock holen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu reiten.
Hier kommt die Geschichte von Christine Pleschberger und Josef Nadrag, die das einfach mal ausprobiert haben. Die beiden arbeiten für das ORF Landesstudio Kärnten und – naja – bitte lest selbst, was Christine mir erzählt hat.
„Auch bei den anderen MitarbeiterInnen des ORF Landesstudios Kärnten (und wahrscheinlich wohl auch darüber hinaus 🙂 ) sind wir zwei, mein Lebensgefährte Josef und ich, für unsere Pferdebegeisterung und vor allem „Islandpferdeleidenschaft“ bekannt. Unsere drei „Burschen“ wohnen auch bei uns zu Hause, da wir uns den Traum vom kleinen „Pferdehof“ mit einer schönen Pachtweide direkt beim Haus verwirklichen konnten. Wir versorgen unsere Isländer, die zwei Wallache Riddari und Oddi-Blesi und den Hengst Sjón frá Hákoti, in ihrer „WG“ auch selbst – dadurch haben wir eine besondere Beziehung zu ihnen und mussten uns natürlich auch ein gewisses „Basiswissen“, sehr praxisnah *grins*, an landwirtschaftlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten aneignen.
Wir bezeichnen uns durchaus selbst auch als kleinen „Rossbauernhof“, schließlich wird mit unserem Hengst ja auch gezüchtet … obwohl unsere Pferde in erster Linie natürlich als sehr geschätzte und verlässliche Reitpferde und liebevoll gepflegte „Familienmitglieder“ betrachtet werden.
Der ORF Kärnten ist immer wieder mal als „Außenradio“ mit Schwerpunkten außerhalb des Landesstudios in Kärnten unterwegs – diesmal im Rahmen der „Landwirtschaftswoche“. Eine Station führte uns in die Nähe unseres Heimatortes – es war ein wunderbarer Tag, Sonnenschein, perfektes Reitwetter und da der zu besuchende Bauernhof eigentlich fast auf einer unserer beliebten Ausreitstrecken liegt, haben wir uns kurzerhand dazu entschlossen, zur Arbeit zu reiten!
Man kennt den Weg fast bis dahin, die Handylandkarte tat den Rest und schon standen wir vier, rechtzeitig vor Dienstbeginn, im Hof. Wir haben die „Landwirtschaftswoche“ eben ernst genommen 🙂 ! Und das fanden auch die Leute dort ziemlich „cool“… Und vom Pferderücken aus moderiert es sich ja bekanntlich noch besser … Keine Sorge, unsere treuen vierbeinigen Gefährten wurden bestens versorgt und mussten nicht lang „rumstehen“…und genossen es offensichtlich, dass sie so im Mittelpunkt standen – wahrscheinlich haben sie auch gehört, dass sie im Radio waren.
P.S.: Lustiges Detail am Rande, nach dem Motto „wie das Leben so spielt“: Bei diesem Schwerpunkttag ging es um Tierzucht – am Nachmittag, wieder daheim angekommen, erreichte mich ein Anruf einer Stutenbesitzerin und Sjón durfte nach seinem Radioauftritt an diesem Tag noch seiner „Pflicht“ als Deckhengst nachkommen. Die hübsche Stute Dalva wartete schon auf ihn.“
miia: Wie das Leben so spielt 🙂 ! Eine wunderbare Geschichte, tausend Dank, Christine!
So, 10 vor 7! Man hole mir bitte die Náma, ich reit heute ins Büro. Was da wohl meine Kollegen sagen? 🙂