Diana und ihr Weihnachtsgeschenk

„Ich war 9 Jahre alt, als ich am Islandpferdehof Gut Pöllndorf das Reiten gelernt habe. Ich hatte immer 1 Mal in der Woche Reitstunde. Das wurde mir aber irgendwann zu wenig. So kam dann auch langsam der Wunsch vom eigenen Pferd. Da meine Eltern jedoch gesagt haben, dass ich noch zu jung wäre für ein eigenes Pferd, hatte ich weiterhin 1 Mal in der Woche Reitstunde.“

So weit, so gut. So weit, so klar. Diese Zeilen habe ich vorgestern von einem 14 – jährigen Mädchen bekommen. Das Mädchen heißt Diana und es hatte wohl diesen einen großen Wunsch: ein Pferd. Ein eigenes Pferd. Ein Königreich für ein Pferd. Ich kenne die Familie leider (noch) nicht persönlich, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dianas Eltern, aber auch Diana damals gegangen ist. Ein Pferd. Ein Königreich für ein Pferd. Meine Güte, wer tut sich sowas an? Warum sollten wir? Bittebittebitte.

Ljomi und Diana_Foto by Romy Pölz

Diana erzählt weiter: „Ich habe natürlich nie aufgegeben, bis meine Eltern gemerkt haben, dass mir das Reiten wirklich wichtig ist und sie sich entschlossen haben, mir eine Reitbeteiligung zu ermöglichen. Ich habe mich natürlich wahnsinnig gefreut und dann eine ziemlich flotte Fünfgang – Stute bekommen. Aber ich hab schnell gemerkt, dass sie nicht das Pferd war, das ich wirklich wollte. Also hab ich mich dann auf die Suche nach einer anderen Reitbeteiligung gemacht.
Ich hab ein bisschen später von meinem heutigen Trainer eine Stute vorgeschlagen bekommen. Sie war auch eine Fünfgängerin namens Lilja. Ich bin sie fast ein Jahr geritten, bis sie sich leider verletzt hat und ich sie nicht mehr reiten konnte.“

Traurige Sache. Doch glücklicherweise hatte Lilja einen Sohn …

Wunderschöner Ljomi_Foto by Romy Pölz

Diana: „Eine gute Freundin von mir hat mich dann auf Ljomi, einen Sohn von Lilja aufmerksam gemacht. Als ich ihn zum ersten Mal geritten bin, ist mir schnell klar geworden, dass genau er mein Pferd sein soll. Und so habe ich dann viel und lange mit meinen Eltern diskutiert … bis sie mir endlich ein Pferd kaufen wollten. Aber Ljomi sei ihnen zu teuer, sagten sie. Ich habe auch noch ein paar andere Pferde probiert, aber keines hat mir so viel Spaß gemacht wie Ljomi.

Ovalbahn_Foto by Romy Pölz

„Zu Weihnachten letzten Jahres hab ich dann das beste Weihnachtsgeschenk bekommen!!“ Einen Schuhkarton habe sie überreicht bekommen, in dem ein kleines Stofftier war. Und auf einer kleinen Karte stand der Name „Ljomi“. Die ganze Familie sei daraufhin zu Ljomi gefahren und habe ihn besucht. Diana: „Meine Eltern haben mich mit Ljomi überrascht. Und seit dem 24. Dezember 2016 gehört er jetzt mir. Turniere starten wir momentan noch nicht, da er dieses Jahr erst 6 Jahre alt wird. Momentan wird er noch 4 – gängig geritten, was wir aber hoffentlich bald ändern können.

Ich bin meinen Eltern sehr dankbar und natürlich auch meinem Trainer Hannes, da er mir geholfen hat, meine Eltern zu überzeugen, mir Ljomi zu kaufen 🙂 “

Dreamteam_Foto by Romy Pölz

Was ist denn das Besondere an Ljomi, wollte ich wissen. „Mich begeistert an ihm seine ruhige Art und wie brav er ist mit seinen fünfeinhalb Jahren. Wenn man ihn sieht, ist es ganz egal, wie schlecht man drauf ist, er bringt einen immer zum Lachen. Da kommt er auf ganz viele Ideen. Er mag es nämlich ganz und gar nicht, wenn jemand sauer oder schlecht gelaunt ist.“ Und auf meine (zugegebenermaßen doofe) Frage, ob Diana ihren Ljomi jemals gegen ein anderes Pferd eintauschen würde, antwortet Diana: „Nein. Auf keinen Fall.“

Lustigerweise habe ich Diana wiedererkannt, als sie mir ihre Fotos geschickt hat. Ich hab letztes Frühjahr einen tollen Fotokurs mit Christiane Slawik am Gut Pöllndorf gemacht. Und bei diesem Fotokurs sind auch diese beiden Fotos entstanden. Da hat man irgendwie das Traumpaar schon erkennen können, oder?

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