Wie so oft sitze ich gerade in meinem Wohnzimmer mit Kaffee und Frühstückskuchen. Ich sitze da und kann mir ganz lebendig vorstellen, was jetzt gerade im Pferdezentrum Stadl – Paura so vor sich geht. Ich war gestern bei der Trieb-Hallentrophy und hatte einen superfeinen Tag. Bücher könnte ich drüber schreiben 🙂 !
Ich denke mir, dass in diesen Momenten Reiter und Begleiter in den Stallzelten eintreffen und ihr Pferd in der Box finden, das schon sehnsüchtig in der morgendlichen Kälte wartet. Ich kenn das: einen liebevollen Blick schenkt man in diesem Moment seinem vierbeinigen Freund, der die Nacht in einem Stallzelt oder den alten Stallungen des Pferdezentrums Stadl-Paura mit seinen vierbeinigen Kollegen verbracht hat.
Vielleicht hat er noch Einstreuflocken in der Mähne, als Zeugen einer in Zufriedenheit verbrachten Nacht? Ich hab diesen Moment immer gern, wenn man sein Pferd auf einem Turnier in der Früh begrüßt. Ein Gemisch aus Freude und Rührung, dass der Freund so brav gewartet hat, und doch kommt schon wieder ein bisschen Nervosität auf in der Kälte des Morgens. Die Uhr wird dein ständiger Begleiter. „Wann bist du dran“?, eine oft gehörte Frage.
Du sprichst mit deinem Pferd, während Tonis Stimme durch die morgendliche Stimmung hinaus in die Umgebung schallt und den Beginn der Bewerbe ankündigt. Bald wirst du deinen Namen hören. Bald wird er dir sagen, du mögest einreiten und den Richtern zeigen, was ihr so könnt, dein Pferd und du.
Vielleicht geht sich vorher aber noch ein Frühstück aus? Dieses Jahr ist das Buffet hoch oben über dem Geschehen, an Tischen sitzend kannst du die töltenden Pferde unten verfolgen. Großartig! Gestern hab ich dort mit den lieben „Babenbergern“ Kaffee getrunken und mit ein paar lieben „Aspacherhöflern“ Pommes gegessen. Jaaaaa. Hmpf. Mit Berner Würsteln. Bitte mein Ernährungskonzept nicht unbedingt weiterzuerzählen 🙂 .
Vielleicht reitest du erst am Nachmittag? Dann gibt es mehr als genug Zeit, mal im Shop etwas Schönes zu finden. Oder viel über Nahrungsergänzung für Pferde zu erfahren. Oder über Heilkräuter? Einfach mal reingehen und sich ein bisschen umschauen …
Oooooder du spazierst durch das weitläufige Gelände des alten Pferdezentrums. Wenn du heute auch Glück hast, so wie ich gestern, scheint die Sonne und du kannst einen kleinen Spaziergang genießen. Vorbei an Islandpferden, Reitern, alten Stallungen und vielen kleinen Momenten, die du beobachten kannst.
So viel Zeit wie ich wirst du aber sicher nicht haben, wenn du heute in Stadl-Paura ein Turnierreiter bist. Eeeeeventuell warten schon die Richter auf dich in der Halle. Dann heißt es ab in die Abreitehalle oder auf das Gelände davor, um deinen vierbeinigen Freund so richtig in Schwung zu bringen!
Die fleißigen Ordnerinnen des Aspacherhofs passen übrigens sensationell auf, dass erstens nichts passiert und zweitens alle die richtigen Armbinden haben. Und die Halle abgemistet ist. Und die Richter versorgt sind. Und reiten manchmal sogar selber.
Wisst ihr, was mir immer Spaß macht? Wenn die Bewerbe in der Halle in vollem Gange sind, geh ich manchmal in die Stallzelte. Mich rühren die unfassbar braven und genügsamen Islandpferde. Es ist dort meist ganz still und du hörst nur ihr Kauen an den Halmen. Es ist wie eine andere Welt. Hier warten die stillen Stars der Turniere.
Mir gefällt es zu lesen, woher sie kommen und wem sie gehören. Ich habe wunderwunderschöne Tiere gesehen. Auch richtig schlafende Pferde! Sie scheinen es zu kennen, das Leben auf Turnieren. Sie sind Athleten. Richtige Athleten, das hab ich mir bei der Hallenpassprüfung gedacht. Unfassbar. Und wenn sie da so in ihren Boxen stehen? Möchtest du sie nur umarmen und ihnen danke sagen. Keine Angst, liebe Reiter! Hab kein fremdes Pferd umarmt. Aber geredet hab ich ein bisschen mit ihnen. 🙂
Cool finde ich es übrigens, wenn ich Pferde (und Menschen!) entdecke, über die ich schon geschrieben habe. Zum Beispiel Veronika und Dimmalimm aus Deutschland. Es ist toll, das Pferd in Wirklichkeit zu sehen, das ich vorher nur vom Foto gekannt hab.
Womit ich gleich zu den vielen lieben Menschen komme, die ich gestern getroffen hab. Ich konnte mit sooooo vielen lieben Menschen reden. Danke, danke, danke. Es ist so schön euch alle zu kennen. Es ist so schön mit euch zu plaudern.
Ein ganz herzliches Dankeschön an meine drei Begleiterinnen Anna, Emma und Leonie, die mich auf der Hinfahrt mit Musik beschallt, auf der Rückfahrt allerdings tief und fest geschlafen haben.
Den Reitern, Pferden und Richtern, die heute noch einen Tag in Stadl-Paura verbringen, wünsche ich alles, alles Gute, viel Erfolg beim Reiten und Richten und den Zuschauern wünsche ich viel Spaß beim Beobachten der einfach schönsten Pferderasse der Welt.
Freu mich schon auf ein Wiedersehen 🙂 !