Gestern vor zwei Jahren ist noch jemand angekommen. Aus Island. Am Islandpferdehof Sachsengang. Gemeinsam mit unserer Óþreyja ist ein weiteres sehnsüchtig erwartetes Pferd am Islandpferdehof Sachsengang angekommen: Tónn frá Austurkoti … vom selben Zuchtbetrieb wie Óþreyja, mit dem selben Flugzeug, mit dem selben LKW. Die selbe endlos lange Strecke. Und dennoch: die selbe Entspanntheit bei der Ankunft. Das selbe gute Benehmen. Die selbe freundliche Neugier.
Ich hab euch mal von Pascale und ihrem Traumpferd erzählt. Das zweijährige Jubiläum lässt mich auch hier fragen: wie geht es denn den beiden nach zwei Jahren? Alles gut ausgegangen oder entspricht der große, schöne Hengst nicht den Erwartungen?
Nun, Pascale hat mir gleich erzählt, wie es ihr jetzt geht: „Der 24. Februar 2015 war auch für mich ein großer Tag. Nach ein paar Wochen Warten kam Tónn mit dem LKW an. Nun ja, jetzt ist es zwei Jahre her und ich schaue rückblickend auf zwei erfolgreiche Jahre. Nicht nur, dass er sich wahnsinnig gut hier eingelebt hat, sondern auch, dass wir beide zu einem Herz und einer Seele wurden, zeigt mir, dass er mein Traumpferd ist und die absolut richtige Entscheidung war. Ja sicher war er anfangs immer aufgeregt, wenn man ihn geführt hat und es wurde alles angewiehert, aber das legte sich schnell und er fühlte sich heimisch. Heute ist sein Hauptjob, neben Turnierpferd und Hengst sein, „Hausmeister“ zu spielen, wie es meine Trainerin Iris immer zu sagen pflegt. Er hat nämlich eine Eckkoppel und mustert alles, was vorbeigeht und was vor der Koppel passiert. Er ist mein ganzer Stolz und meine Freude mit ihm wird durch die zahlreichen Turniererfolge in den letzten zwei Jahren noch verstärkt. Wir sind schon bei vielen Turnieren als Team „aufgetreten“ und ergänzen uns perfekt. Er ist die Ruhe selbst, er schreckt sich vor nichts, bewahrt immer einen kühlen Kopf und zeigt sein Können, sobald wir in der Ovalbahn sind. Nun ja, man muss sagen, er hat`s nicht einfach mit mir. Meine Aufregung ist mein größter Gegner im Turniersport, aber sobald ich auf ihm sitze und aufwärmen gehe, weiß ich einfach, dass er seine Leistung, unsere Leistung, abliefern wird.
Neben den Turnieren ist unsere zweite Lieblingsbeschäftigung das Ausreiten. Mit ihm über die Felder des Marchfelds zu reiten ist mein persönlicher Traum und meine Definition von Glück. Er ist sowohl innerlich, als auch äußerlich für mich perfekt.
Ich hab noch ein zweites Pferd, eine kleine Stute namens Eistla, sie war mein erstes Turnierpferd und charakterlich einfach perfekt. Ruhig, gelassen, sicher. Ich wollte genau so ein Pferd wieder, mit Potenzial für B oder sogar A, aber charakterlich genauso stark. Tónn ist genau das. Obwohl er ein Hengst ist, ist er eines der unerschrockensten und sichersten Pferde, die ich kenne. Er ist auch wahnsinnig gut erzogen: wenn man ihn irgendwo „parkt“, bleibt er dort, bis man ihn abholt. Er zieht nicht zum Gras hin oder bettelt. Ich möchte dieses Verhalten auch so lange wie möglich erhalten. Ich hoffe einfach auf viele weitere Jahre, auf viele weitere Turniere und auf viel Spaß gemeinsam. Ich liebe dieses Pferd.“
miia: Das mit dem „Einparken“ kann ich bitte bestätigen. Als wir in Island waren und Óþreyja Probe geritten sind, war Tónn natürlich auch bereit, Probe geritten zu werden. Nur, vorher haben wir mit Hugrún Jóhannsdóttir und Páll Hólmarsson, den Besitzern vom Gestüt Austurkot, noch Kaffee im Stall getrunken. Und der imposante, große Hengst Tónn? Der ist unangebunden neben uns gestanden und hat zugeschaut. Fast so, als würde er an der Plauderei teilnehmen. Werd ich nie vergessen 🙂 .
Schön, dass auch Pascale so glücklich geworden ist mit ihrem Pferd. Ich freue mich für sie und wünsche ihr und ihrem Pferd das Allerbeste! Angeblich sind die beiden in Kürze in Stadl-Paura zu sehen. Freu mich schon!