Frau Kekhs` Reitunterricht

Frau Kekhs ist bereit für ihre aktuelle Reitstunde! Heute zum brandheißen Thema Biegung versus Stellung 🙂 ! Da übergebe ich doch gleich das Mikro!

Frau Kekhs: „Um ja keinen Blödsinn zu verzapfen, hat Frau Kekhs sicherheitshalber im Internet recherchiert, und sogleich etwas Interessantes herausgefunden: Über Biegung herrscht unter den schlauen Leuten totale Einigkeit – bei einer Biegung handle es sich um eine Krümmung der Längsachse des Pferdes, die die gesamte Wirbelsäule des Pferdes umfasst. 

Soll heißen – schaut ihr von oben auf das Pferd, stellt sich die Wirbelsäule (vom Kopf bis zum Schweif) in einem Bogen dar. Oder anders erklärt: denkt euch ihr reitet einen Zirkel. Malt euch den Kreis auf Papier auf. Und dann malt ihr außen um den Kreis einen zweiten für die äußeren beiden Beine, und einen dritten Kreis ganz Innen für das innere Beinpaar. D.h. das äußere Beinpaar bewegt sich auf einem größeren Radius als das Innere und muss deshalb größere Schritte machen. Zu verwirrend? Wartet ein paar Zeilen, dann wird sich Frau Kekhs als mehr oder weniger erfolgreiche Grafikerin entpuppen. Oder ich bringe hier doch den an den Haaren herbeigezogenen Vergleich mit dem Differenzial eures Automobils an? Naja, lassen wir das lieber.

Das eingangs erwähnte Interessante an meiner Recherche ist, dass sich über die Definition der Stellung die Geister der schlauen Leute scheiden. Die einen sprechen davon, dass das Pferd allein das Genick dreht (oder in dem Fall biegt, aber eben nur das Genick – ich möchte nicht noch mehr Verwirrung stiften, als womöglich eh schon entstanden ist), andere sprechen davon, dass das Pferd den Hals (den ganzen Hals!) dreht (biegt….?).

Den Hals, nicht den ganzen Körper. Der Körper – wenn ihr so wollt –  ab den Vorderbeinen zu Hinterbeinen bleibt gerade, bei der Stellung. Bei der Biegung nicht. Hehehe.

Pferd gestellt
Pferd gerade
Pferd gebogen

Ich persönlich spreche mehr der zweiten Betrachtung zu, die da lautet Stellung betrifft Genick und Hals. Ich erkläre euch auch gleich warum. Das Abreiten, Gymnastizieren, Biegen, Stellen, Reiten von Seitengängen, usw. usw., soll meines Erachtens dazu führen, dass sich mein Pferd im geradegerichteten Zustand besser anfühlt. Ich will es rittig haben, an den Hilfen stehend und grundsätzlich unter mir beweglich. Ich will nicht diesen Stahlbetonträger reiten, der unbeweglich geradeaus pullt. Jeder ist schon einmal auf solch einer Straßenbahn gesessen und hat es wahrscheinlich verbesserungswürdig gefunden.

Fazit: in der Kekhs´schen Reiterei und Unterrichtserteilung ist es erwünscht, dass das Pferd seinen Hals vom Rumpf „abkoppeln“ und auf Abruf beweglich machen kann. Im Schritt extrem (das Pferd sollte seinen maximalen Dehnungsradius kennen), im Trab weniger, im Tölt wahrscheinlich nur mehr gering, allerdings habe ich diese Losgelassenheit im Genick – hoffentlich – durch die vorangegangene Arbeit vorbereitet. Ich verwende da gerne den Begriff Yoga. Mein Pferd soll seine Dehnungsmöglichkeiten kennen. Warum redet die Kekhs auf einmal von Dehnung? Dehnung entsteht immer auf jener Seite des Pferdes, von der ich es wegstelle oder biege. Nämlich, weil sich diese Seite, diese definieren wir als die äußere Seite, lang machen muss (im Gegensatz zur Inneren, die sich krümmt).

Ein letztes für heute: bei der Biegung hat Innen und Außen relativ zum Hufschlag keine Relevanz. Dort wo ich hinbiege ist Innen, folglich ist das wovon ich wegbiege Außen. Dies beinhaltet auch die Reiterhände, die ja dann in der Unterrichtserteilung oftmals Erwähnung finden …

Ich dachte mir die Vertiefung dieses Themas in Richtung Seitengänge heben wir uns für den „Next-Kekhs-On-miia“ auf.“

miia: Danke liebe Frau Kekhs! Freu mich auf die nächste Yoga – Stunde mit meiner Náma!  Oooooooooohhhhhhmmmmmmm 🙂 … auf dem Foto oben findet ihr übrigens Minning, sie gehört Alexandra W. und ist eine ganz, ganz besonders freundliche junge Dame!

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