Austria meets Germany

Einen wunderschönen guten Morgen! Neue Woche, neues Glück 🙂 ! Denk ich mir zumindest, obwohl mich eine Schnupfennase inklusive Schlafmangels wegen verstopfter Selbiger etwas vom Feiern der neuen Woche abhält. Kein guter Cappuccino also, sondern Ingwertee. Allerdings mit frisch gepressten Orangen und Honig, was das Ganze dann doch relativ erträglich macht. Hab ich übrigens meiner unverbesserlichen Dankbarkeit zu verdanken, meinen Schnupfen. Ich wollte nämlich gestern am späten bitterbitterkalten und windigen Abend meinen beiden Pferden noch mal sagen, wie dankbar ich bin, dass ich sie habe. Also bin ich sie noch mal besuchen gefahren. Schal und Mütze fand ich einfach überbewertet 🙂 . 

Egal, das soll mich wirklich nicht davon abhalten, euch noch jemanden vorzustellen. Im Ranking der besten C-Reiter schulde ich euch noch die Gewinnerinnen der Allgemeinen Klasse! Ich freu mich sehr, euch diesmal von einer Starterin aus dem Ausland zu erzählen. Denn auch wenn jemand nicht aus Österreich kommt, kommt er in die Wertung, wenn er oder sie an mindestens 2 World – Ranking – Turnieren in Österreich teilgenommen hat – da gilt das Gleiche wie für österreichische Starter.   

Trompeten! Fanfaren! Tatatataaaaa! An der Spitze des V5 in der Allgemeinen Klasse findet sich Anja Höcherl. Ich hab die erfolgreiche Reiterin aus Deutschland um ein Interview gebeten und hab doch glatt eines bekommen 🙂 .

Foto by Melissa Petersen

miia: Anja, wie alt bist, wie heißt dein Pferd und für welchen Verein bist du 2016 gestartet?

Anja: Ich bin 27 Jahre alt. Mein Pferd Fjölnir von Oed und ich reiten für den IPZV Südbayern.

miia: Bei welchen Turnieren in Österreich bist du denn gestartet?

Anja: In Österreich bin ich bei den Österreichischen Meisterschaften und den Niederösterreichischen Meisterschaften gestartet.

miia: Bitte erzähl mir was über deinen Fjölnir!

Anja: Fjölnir ist mein erstes von drei Pferden. Ich hab ihn im Februar 2004 am Oedhof gekauft. Fjöli ist mein absolutes Herzenspferd. Mit seinen mittlerweile 19 Jahren (Geburtsjahr 1998) ist er immer noch top fit und macht eine Menge Spaß. In den 13 Jahren, die wir jetzt schon zusammen verbracht haben, hatten wir sehr viele tolle Momente. Wir beide kennen uns in – und auswändig. Das Schöne an Fjölnir ist einfach, dass seine Leistung nie nachlässt. Ich durfte (bzw. darf immer noch) sehr viel von ihm lernen. Er ist zwar etwas zurückhaltend in seiner Art, aber auf ihn kann man sich immer verlassen. Was natürlich sehr hilfreich bei der Arbeit mit Jungpferden ist. Trotz seines Alters hat er aber an Pepp nicht verloren. Richtig Turniere reite ich seit 2006. Mein erster Start war sogar in Österreich bei den Salzburger und Tiroler Meisterschaften. Dort erreichten Fjölnir und ich auch gleich in der Junioren V5 den 1. Platz.

Foto by Melissa Petersen

miia: Warum startest du überhaupt bei Turnieren? Was ist der Anreiz für dich, den ganzen Aufwand, den so ein Turnier bedeutet, mitzumachen? Seit wann machst du das schon?

Anja: Warum ich Turniere reite? Ganz einfach, es macht super viel Spaß. Nicht nur das Prüfungsreiten, sondern auch alles drum herum. Es ist einfach toll, wenn wir Mädls vom Oedhof auf den Turnieren sind, abends zusammen sitzen und grillen oder einfach das Turnier – Geschehen verfolgen. Es ist jedes Mal ein bisschen wie Urlaub. Und wer kennt nicht das Kribbeln im Bauch, wenn man das Pferd und sich selbst für die Prüfung fertig macht. Man vergisst komplett seinen Alltag und lebt nur für sein Hobby. Es ist eine Leidenschaft, die nur wir Reiter kennen. Natürlich ist auch eine Prüfung Bestätigung, auf welchem Leistungsstand ich momentan mit meinen Pferden bin. Ich trainiere das ganze Jahr über sehr viel und sehe es als Belohnung, wenn man dann mal auf Turnieren gut abschneidet. Ich brauche ein Ziel vor Augen beim Trainieren.

miia: Gibt es auch negative Seiten, deiner Meinung nach?

Anja: Ja, natürlich gibt es auch negative Seiten. Ein Turnierstart ist immer mit hohen Kosten verbunden. Da muss man schon ein bisschen sparen, um auf ein oder mehrere Turniere gehen zu können. Es ist sehr viel Aufwand, bis man im Wohnmobil mit beladenem Hänger abfahrbereit sitzt. Aber es ist ehrlich gesagt die Kosten und Mühe wert. Ja und schlechtes Wetter macht definitiv weniger Spaß beim Reiten.

miia: Wer sind deine allergrößten Unterstützer? Bei wem würdest du dich gerne bedanken?

Anja: Meine großen Unterstützer sind meine Eltern, mein Freund und meine Oedhofmädls. Und natürlich meine Trainerin Johanna Eichinger, der ich viel zu verdanken hab.

miia: Was wünscht du dir für das Jahr 2017 (in reiterlicher Hinsicht)?

Anja: Ich wünsche mir weiterhin gesunde Pferde, noch viele tolle Erfolge, auch mit meinen anderen beiden Pferden. Ich bin schon ganz gespannt auf die Turniersaison 2017.

miia: Liebe Anja, danke für das Interview! Ich hoffe sehr, dass so manches Turnier dich und deine „Oedhofmädls“ auch zu uns führen wird. Bis dahin! See you in Austria! 🙂

ps.: Die NÖM wurde übrigens laut ÖIV – Sportreferat in die Wertung mit hinein genommen, da sie eine Landesmeisterschaft war und richterseitig nach WR – Kriterien durchgeführt wurde. Nur, falls sich das jemand fragen sollte 🙂 .  

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