Versprochen ist versprochen 🙂 ! Heute hab ich für euch ein neues Portrait einer jungen Reiterin, die diesmal aus Oberösterreich kommt und die Gewinnerin des Top – C – Rankings in der Altersklasse der jungen Reiter im T7/T8 ist. Voilà! Hier das Interview!
miia: Karin, wie alt bist du, von welchem Verein kommst du und wie heißt dein Pferd, mit dem du den Sieg im Top C-Ranking erreicht hast?
Karin: Ich bin 19 Jahre alt. Ich vertrete die Andorfer Pferdefreunde im schönen Oberösterreich und mein Pferd, mit dem ich das C-Ranking 2016 gewonnen habe, heißt Anders frá Stóra-Hofi.
miia: Bei welchen World-Ranking-Turnieren bist du 2016 denn mitgeritten?
Karin: Für das Jahr 2016 hatte ich mir ursprünglich mehrere Turniere vorgenommen. Nachdem aber in manchen Ausnahmefällen die Schule Vorrang hat, bin ich nur bei den Salzburger und Tiroler Meisterschaften in Strasswalchen und bei den OÖ Meisterschaften bei uns am Hof in Andorf mit meinen 2 Pferden gestartet.
miia: Kannst du mir bitte etwas über dein Pferd erzählen?
Karin: Diese Frage ist etwas schwierig zu beantworten, da es viele Dinge gäbe, die ich dir erzählen könnte 🙂 ! Andi ist im Sommer 2014 zu mir gekommen. Weil ja bekanntlich ein Turnierpferd nicht genug ist, wollte ich unbedingt noch eines, das schon fertig ausgebildet ist und eventuell schon etwas Turniererfahrung sammeln konnte. Leider hat sich schnell herausgestellt, dass noch ein langer Weg vor uns liegt, trotzdem war ich von seiner Erscheinung und seinem Temperament so begeistert, dass ich schnell vergaß, dass mein eigentliches Ziel war, in den nächsten Jahren voll durchzustarten. In den nächsten Monaten sollte sich herausstellen, dass er einen sehr starken Charakter und oftmals seinen eigenen Kopf hat, weshalb er nicht von jedem reitbar ist. In den letzten 2 Jahren haben uns einige Tiefs begleitet, die mich manchmal an den Rand der Verzweiflung getrieben haben. Dennoch waren die darauffolgenden Erfolge oft so groß, dass sie das alles wieder wettgemacht haben. Da wir beide fast die gleiche Haarfarbe haben, ist seine Fellfarbe eine meiner Lieblingseigenschaften an seinem Aussehen. Was ich auch toll finde ist, dass er für einen Fünfgänger einen super Tölt hat. Andi kann beim Putzen unglaublich verschmust und verspielt sein, aber beim Ausreiten und Spazieren gehen merkt man, dass er ein „Schauer“ ist. Mit dem Gleichgewicht und der Koordination hat er es manchmal auch nicht so recht, weshalb er nicht unbedingt der geländesicherste Isländer ist, den ich kenne. Trotz allem gibt es kaum ein Pferd, das so viel Spaß macht, es zu reiten.
miia: Warum startest du überhaupt bei Turnieren? Was ist der Anreiz für dich, den ganzen Aufwand, den so ein Turnier bedeutet, mitzumachen? Seit wann machst du das schon?
Karin: Ich starte hauptsächlich bei Turnieren, weil ich gerne die Fortschritte sehe, die ich gemacht habe. Natürlich sind für mich Noten nicht das Wichtigste, um einen Fortschritt zu bewerten. Aber ich mag auch diese lockere Atmosphäre, die bei einem Islandpferdeturnier herrscht, total gerne. Vor allem finde ich es richtig schön anzusehen, wenn es auf Turnieren Pferd-Reiter Paare gibt, die toll miteinander harmonieren und die Leichtigkeit vom Anfang bis zum Schluss zu sehen ist. Dies gibt mir immer wieder den Anreiz mich stets zu verbessern, um irgendwann einmal auch so zu reiten. Da ich erst mit meinem ersten Isländer Tölterfahrungen sammeln konnte, habe ich relativ „spät“ mit dem Turnierreiten begonnen. Wenn ich mich nicht irre, war das vor 4 Jahren.
miia: Gibt es auch negative Seiten am Turnierreiten?
Karin: Da ich noch zur Schule gehe, haben sich die Turniertermine oftmals mit Tests oder Schularbeiten überschnitten oder ich hatte sofort am Montag darauf etwas dergleichen. Und da ich an so einem Wochenende viel lieber anderen Reitern zusah bzw. zusehe, kam es schon manchmal vor, dass ich bei meinem darauffolgenden Test nicht ganz so positiv abgeschnitten habe, wie bei den Prüfungen am Turnier 🙂 !
miia: Wer sind deine allergrößten Unterstützer? Bei wem würdest du dich gerne bedanken?
Karin: Zu meinen größten Unterstützern und vor allem Sponsoren zählt meine Mama. Sie ist auf fast jedem Turnier mit mir unterwegs, motiviert und heitert mich auf. Auch wenn´s manchmal anstrengend mit mir werden kann und ich sie vermutlich schon manchmal in den Wahnsinn getrieben habe, behält sie immer die Nerven, um mir zu helfen. Auch meine Trainerin, Inge Schlederer, steht mir seit ich angefangen habe zu reiten, immer mit ihrem Rat zur Seite. Besonders in Ausbildungs- und Sportangelegenheiten weiß ich, dass ich mich immer auf sie verlassen kann. Zusätzlich möchte ich mich noch bei meinen Freunden – egal ob Reiter oder Nicht-Reiter – bedanken, die mich immer wieder aufbauen, motivieren besser zu werden und vor allem meine Vernarrtheit zu Pferden teilen.
miia: Hast du einen Glücksbringer?
Karin: Nein, einen Glücksbringer habe ich bis jetzt noch keinen.
miia: Was wünscht du dir ganz persönlich (im Hinblick auf das Reiten) für das Jahr 2017?
Karin: Ich wünsche mir vor allem, dass meine Pferde glücklich und gesund bleiben, ich reiterlich große Fortschritte mache und viele lustige und ausgiebige Ausritte mit meinen Freunden unternehmen kann.
miia: Danke, liebe Karin! Das wünsche ich dir auch. Viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen. Und es hilft ungemein zu lesen, dass es auch nicht immer leicht ist, mit seinem Pferd dort hin zu kommen, wo man gerne wäre. Damit ist ganz schön Arbeit verbunden. Sicher nicht immer, aber oft. Immer mehr komme ich drauf, dass das Islandpferdereiten ein Hobby ist, das einen, wenn man möchte, das ganze Leben lang zum Lernen bringt. Fantastisch. Einfach nur großartig, wie ich finde 🙂 !
ps.: Herzlichen Dank an Theresa H. und „Mama Gradinger“ für die Fotos 🙂 !