Kennt ihr den Begriff Schiefentherapie® ? Also ich geb das jetzt mal einfach so zu, ich hatte davon noch nicht wirklich etwas gehört. Umso neugieriger war ich, als mir Sophie-Marie geschrieben hat, dass letztes Wochenende genau so ein Kurs am Reitsportzentrum Simonhof im Burgenland stattgefunden hat. Schiere Begeisterung erahne ich zwischen den Zeilen, die sie mir von ihrem Erlebnis geschrieben hat:
Sophie-Marie: „Vergangenes Wochenende fanden sich 10 Teilnehmer mit Pferd und rund 12 Zuschauer am Simonhof ein, um bei einem Schiefentherapie® – Kurs teilzunehmen. Für den Kurs reiste Herr Schöneich, der gemeinsam mit seiner Frau das „Zentrum für Anatomisch Richtiges Reiten®“ in Deutschland betreibt, an, um einigen Islandpferden und auch ein paar Großpferden insbesondere die Arbeit mit dem Kappzaum näher zu bringen. Der Kurs war als Fortbildung vom OEPS anerkannt und so kam es, dass einige Trainer von Tirol bis Niederösterreich den teilweise weiten Weg in Kauf genommen haben, um ins schöne Burgenland anzureisen.“
„Der Kurs hat drei Tage gedauert, mit praktischen Einheiten und einem Theorievortrag inklusive Videoanalyse jedes teilnehmenden Pferdes. Die Arbeit von Herrn Schöneich baut auf einem 2-Stufen-Konzept auf. Zuerst kommt die Arbeit mit dem Kappzaum vom Boden aus, mit dem man das Pferd auf die Arbeit unter dem Sattel vorbereitet und anschließend wird das Gelernte auf das Reiten übertragen.“
„Wobei dazu zu sagen ist, dass die Schiefentherapie® – Arbeit für jede Altersstufe eines Pferdes geeignet ist, ebenso wie für alle Rassen und Ausbildungsstufen. Senioren profitieren von der Arbeit ebenso wie junge Pferde … das hat dieses Wochenende wieder bewiesen 🙂 !“
Aha. Klingt sehr interessant. Ich hab dann aber Sophie-Marie schon noch ein paar Fragen gestellt, ihr kennt mich ja 🙂 !
miia: Wie bist du überhaupt auf die Schiefentherapie® gekommen?
Sophie-Marie: „Auf die Schiefentherapie® – Arbeit bin ich im Herbst 2015 durch eine Freundin gestoßen. Inger, mit der ich letztes Jahr regelmäßig trainiert habe, rief mich nach einem Kurs an und war vollkommen begeistert von der Arbeit. Nun … ca. zwei Monate später packte ich mein Pferd in den Hänger und fuhr fast 5 Stunden nach Kärnten für meinen ersten ARR® – Kurs.“
miia: Und wie ist es dir und deinem Pferd gegangen bei eurem ersten Kurs?
Sophie-Marie: „Beim ersten ARR® – Kurs im Oktober 2015 waren mein Pferd und ich zugegebenermaßen noch etwas überfordert. Sowohl physisch, als auch geistig verlangt einem der Kurs schon einiges ab (Mensch UND Pferd!). Es gehört ein gutes Wissen über die Biomechanik und ein sehr geschultes Auge dazu, dass man die ARR® – Arbeit letztlich bei allen Pferden anwenden kann und die Probleme der Pferde in der ersten Einheit gleich erkennt. Nach dem Kurs war ich allerdings total motiviert und probierte die Arbeit gleich bei unterschiedlichen Pferden aus. Mit meinem Wallach konzentrierte ich mich ca. 5 Wochen lang nur auf Kappzaumarbeit, sprich, ich ritt ihn kein einziges Mal in der Zeit. Die Pferde reagierten alle durchwegs enorm positiv darauf, sowohl mein älterer Wallach, als auch Jungpferde.
Mein Pferd war zum Zeitpunkt des ersten Kurses verletzungs-/krankheitsbedingt quasi kaum reitbar und ich litt darunter, dass es ihm nicht gut ging und er einfach keine Freude mehr an der Bewegung hatte, nicht einmal mehr auf der Koppel. Ich dachte mir quasi „Jetzt hast du schon so viel Geld in seine Rehabilitation gesteckt und trotzdem hast weder du, noch er eine Freude an der Arbeit – jetzt probier` einfach mal einen anderen Ansatz aus!“ … und siehe da: Nun habe ich wieder eine lauffreudige Plüschkugel im Stall stehen, die sich über jede Bewegungseinheit freut 🙂 !“
miia: Und für wen ist dieser Kurs geeignet?
Sophie-Marie: „Grundsätzlich würde ich sagen, dass der Kurs schon ein gewisses Maß an Erfahrung mit Pferden voraussetzt. Man sollte sich zudem auch schon mit dem Bewegungsablauf und der Biomechanik eines Pferdes beschäftigt haben. Ich habe jetzt schon mehrere ARR® – Kurse hinter mir und habe schon Friesen, Isländer, Shettys und noch viele andere Rassen bei Kursen gesehen. Ich glaube nicht, dass die ARR® – Arbeit für irgendein Pferd nicht sinnvoll ist. Auch Pferde in der Rekonvaleszenz machen enorme Fortschritte.
Wer unschlüssig ist, ob er bei einem Kurs aktiv mitmachen möchte, kann bei allen Kursen auch als Zuschauer teilnehmen und sich vor einer Kursteilnahme mit Pferd selbst ein Bild machen 🙂 . Besonders Trainer (Übungsleiter, Reitwarte etc.) profitieren meiner Meinung nach sehr viel von den Kursen, da sie das Gelernte an ihre Reitschüler weitergeben können!“
miia: Danke liebe Sophie-Marie für deinen Bericht. Find ich spannend! Da muss ich echt mal zuschauen kommen 🙂 !