Ich sag ja immer dem Töchterlein, dass das Wandern generell supergut ist für alle erdenklichen Bereiche des menschlichen Daseins, vom rosigen Teint bis hin zur glücklichen Seele. Manchmal wird mir das dann nicht geglaubt und irgendwas von „laaaangweilig“ und „muss das sein“ gemurmelt. Hätten wir die gute Náma mit, wäre die Sache selbstverständlich eine andere. Meint jedenfalls das Kind. Und ich möchte behaupten, sie hat recht. Den Beweis traten beispielsweise die 16-jährige Jessica und die 18-jährige Desiree (aka Desii) an – die Gewinnerin und die Zweitplatzierte in der Jugendklasse des Outdoor-Cups 2016. Da möchte man als wanderaffine Mutter doch gleich mal wissen, wie das denn so war.
miia: Wie bist du auf die Idee gekommen, beim Outdoor Riders Cup mitzumachen?
Jessica: Also, auf die Idee gebracht hat mich die liebe Susi (Gewinnerin in der Erwachsenenklasse). Wenn ich ausreiten gehe, dann nämlich meistens mit ihr zusammen und als sie sich 2014 das erste Mal angemeldet hat, dachte ich, dass es eine coole Idee wäre, weil sich recht viele Leute aus unserem Stall angemeldet haben und ich gerne sehen wollte, wie viele Stunden man eigentlich am Pferd zusammenbringt.
miia: Wie viele Stunden hast du denn wanderreitend auf deinem Pferd verbracht?
Jessica: Dieses Jahr hab ich ungefähr 20 Stunden zusammengebracht, zumindest von den Wanderritten her, die ich für den Cup gemeldet habe. Da ich nämlich „nur“ Mitreiterin bin und kein eigenes Pferd habe, komme ich nur beschränkt zum Ausreiten, bin aber trotzdem sehr zufrieden mit unserer Leistung 🙂 !
miia: Und du, Desiree?
Desii: Ich habe für den Cup etwa 18 Stunden im Sattel verbracht. Ich habe erst sehr spät damit angefangen, die Punkte einzutragen, da ich vorher nicht wirklich gedacht hatte, irgendeine Chance zu haben. Allerdings bin ich dann mit einer Freundin, die ebenfalls beim Cup mitgemacht hat, drauf gekommen, dass ich im Sommer unbewusst viele Punkte gesammelt habe. Da war natürlich der Ehrgeiz geweckt und ich habe alles nachgetragen.
miia: Auf welchen Pferden seid ihr geritten?
Jessica: Ausreiten gehe ich fast ausschließlich mit meinem Mitreitpferd, einem sehr, sehr lieben Isländerwallach namens Gillingur, genannt Gilli, auf den man sich im Gelände eigentlich immer verlassen kann. Ausreiten gehe ich mit ihm nun schon seit mehr als 3 Jahren, also seitdem ich Mitreiterin bin.
Desii: Den Cup habe ich mit 2 Pferden bestritten. Das eine ist mein eigener Wallach, den ich seit September 2015 habe. Er heißt Isak vom Grönholm und ist 11. Der hatte jetzt nach einer schönen Turniersaison Pause und da bin ich mit einer Stute meiner Trainerin, um die ich mich kümmern darf, viel ausgeritten. Sie heißt Skrugga und ist 20 – aber topfit und vor allem schneeeeell.
miia: Warum ist Wanderreiten auch für Jugendliche superspannend?
Jessica: Ich glaube, dass Wanderreiten für Personen jeder Altersklasse spannend ist! Einerseits, weil das Reiten im Gelände einen mit seinem Pferd zusammenschweißt und man, vor allem wenn man längere Strecken reitet, so wie wir oft, dabei lernt, viel besser auf einander Acht zu geben. Für Jugendliche im Besonderen ist es aber sicher auch deshalb spannend, weil es neben der Schule und allem anderen eine tolle Abwechslung bietet und man im Vorhinein nie hundertprozentig sagen kann, was einen beim Ausritt erwartet, sodass es immer Neues zu erleben gibt und man auf Überraschungen trifft!
Desii: Mir hat der Ehrgeiz geholfen, da ich oft viel zu viel trainiere und aufs Ausreiten ab und an mal vergesse. Einfach mal nicht trainieren und mit Freunden gemeinsam die Natur genießen … 🙂 !
miia: Werdet ihr nächstes Jahr wieder dabei sein? Was ist euer Ziel?
Jessica: Ja, auf jeden Fall! Genaue Ziele habe ich mir eigentlich nicht gesetzt, aber ich hoffe, wieder fleißig einige Stunden im Sattel verbringen zu können und einfach nur Spaß dabei zu haben 🙂 !
Desii: Ja, auf jeden Fall! Jedes Wochenende einen Punkt zu sammeln, wäre toll!
miia: Vielen lieben Dank euch beiden. Jessica, ich gratuliere dir ganz, ganz herzlich zu deinem tollen ersten Platz und Desiree, dir natürlich genauso herzlich zum zweiten Platz! Hmmm. Schöne Worte von den beiden, oder?