Ich sitze gerade im Paradies. Wirklich. Schöner geht Schreiben nicht. Wenn man hier überhaupt von einem Nachteil sprechen kann, dann von dem, dass es hier keine Islandpferde gibt. Aaaber: Ich wollte euch sowieso noch vom Kurs erzählen, den ich bei meinem Ausflugstag am 1. November beobachten konnte (also doch ein bisschen Island in meinem Paradies – sonst wär`s ja keins 🙂 ). Amanda Barton, eine Trainerin aus England, hat 3 Tage am Gut Dietersberg den begeisterten Teilnehmern bei all jenen Themen geholfen, die sie mit ihrem Pferd gerne bearbeitet hätten. Das hatte natürlich viel mit dem Reiten zu tun, aber auch mit anderen Geschichten. Wie zum Beispiel dem Verladen eines Pferdes in den Hänger, ohne „Rock`n Roll“. Carina wollte genau das mit ihrer geliebten Katla üben. Sie wollte herausfinden, wie man das denn macht. Das Verladen eines Islandpferdes in einen Hänger. Ich hab Amanda dabei zugeschaut. Die Ruhe und Geduld dieser besonderen Frau waren bewundernswert. Hier sind ein paar Bilder:
Aber am besten Carina erzählt gleich selber: „Seit geraumer Zeit kann sich meine Ponyprinzessin nicht mehr mit dem Gedanken anfreunden, in einen Hänger einzusteigen. Es geht dann immer irgendwie mit viel Zeit und Tricks, wie Futterschüssel vor die Nase halten. Aber wirklich freiwillig steigt sie halt nicht ein. Sobald sie dann mal drinnen ist, fährt sie eigentlich sehr brav mit, frisst auch entspannt ihr Heu, aber das Einsteigeproblem hätte ich halt zwecks Vertrauen einfach gerne gelöst. Denn dann könnten wir vielleicht auch öfter mal wohin fahren. Ob auf die Weide oder zu Seminaren, vielleicht auch mal zum Wanderreiten. Amanda hat mir dann gezeigt, dass ich mit Katla viel mehr daran arbeiten muss, dass ich die Entscheidung in unserer Beziehung treffe und dass der Hänger für Katla nicht zwingend positiv wird, wenn ich sie drin füttere, sondern sie dort auch zur Ruhe kommen und entspannen muss. Sie meinte, da wird jetzt einiges an Arbeit auf uns zwei zukommen. Ich musste Amanda versprechen, dass Katla beim nächsten Kurs freudig in den Hänger galoppiert 🙂 . Was ich erstaunlich gefunden habe ist, dass Katla den Hänger richtig gemieden hat am Anfang. Amanda meinte, dass Katla so tut, als würde sie das alles nichts angehen und sie keine wirkliche Angst hat, weil sie sich so ein starkes „Meideverhalten“ angelernt hat. Wir haben echt die erste Viertelstunde damit verbracht, ihre Aufmerksamkeit in den Hänger zu bekommen. Amanda meinte: „If her mind is not there, her body won`t go in the Trailer either.“
Daniela war zum Zuschauen beim Kurs dabei. Sie kennt Amandas Arbeit seit langem und ist ganz begeistert: „Amanda hat einfach ein unglaubliches Wissen über die Anatomie des Pferdes. Die immer positive Unterstützung in ihren Kursen ist großartig. Das Fokussieren auf einen guten, statt auf 10 schlechte Schritte entspricht für mich ganz dem Lernprozess von Pferden.“
Ganz angetan auch Gabi: „Nun was soll ich sagen, wie soll ich’s beschreiben. Amanda Barton ist eine sehr sympathische, britische Pferde-Mensch-Trainerin. Sie ist erfrischend anders. Amanda sieht sehr genau hin – nicht nur auf das Pferd – auch auf den Reiter. Für mich scheint es: Sie zäumt das Pferd von hinten auf. Der Reiter wird in Form gebracht oder auch auf seine aufkeimenden Ängste Rücksicht genommen und das Problem erstmals vom Reiter angesehen und nicht vom Pferd aus. Amanda hat mir schon in meiner aller ersten Kurseinheit – damals noch bei Trausti im Stall – geholfen durch richtiges Atmen mehr Ruhe in mich selbst zu bringen und auch durch richtiges Atmen aufkeimende Ängste zu reduzieren oder gar „weg zu blasen“. Das Pferd wird ruhiger und auch aufkeimender Zorn verschwindet, das Pferd versteht dich besser und es macht wieder mehr Spaß mit dem Pferd zu arbeiten. Amanda – immer wieder gerne und dann vielleicht auch wieder während eines Islandpferdetrips – ganz ohne Training – einfach mit viel Spaß und Freude durch die Natur flitzen oder einfach nur im Schritt flanieren.“
Und gerade in diesem Moment erreicht mich auch noch eine Nachricht von Hans-Michael, der ebenfalls zum Zuschauen am Easyhof war: „Egal, welches Anliegen an sie herangetragen wird, Amanda findet praktisch immer eine Übung oder zwei oder viele, die einem weiterhelfen.“
Ich kann nur sagen, dass es seeeeehr interessant und schön war, den Kurs zu beobachten. Ich hatte nur leider nicht sehr lange Zeit. Denn meine Reise an diesem Tag ging weiter. Aber das … ist eine andere Geschichte.
Ich wünsche euch jetzt noch einen wunderschönen Samstag mit euren Pferden. Oder eurer Familie. Oder euren Freunden. Oder auch allein. Mögt ihr auch in eurem eigenen Paradies sein 🙂 .