Go extreme!

Michaela, die Freizeitreferentin des ÖIV, hat vor kurzem ein paar Fotos veröffentlicht … sooooorry, da musste ich einfach nachfragen, als ich sie gesehen hab. Auf diesen Fotos sieht man sie mit ihrem Islandpferd nebeneinander auf wirklich steilen Hängen mitten in der Natur. Aber bevor ich diese Bilder weiterbeschreibe, zeig ich euch einfach mal am besten zwei davon:

Vertrauen
Vertrauen
Steil bergab!
Steil bergab!

Also das wollte ich dann genauer wissen. Wo waren Michaela und ihr Mann denn mit ihren Islandpferden? Wo genau hat das stattgefunden?

Michaela: „Der 2-tägige Kurs hat im Extreme Trail Park in Sommerein stattgefunden. Der Park hat erst vor etwa einem halben Jahr eröffnet. In Europa sind Extreme Trails noch eine relativ neue Sache. Der erste Park hat vor 5 Jahren in Deutschland eröffnet. Die Idee kommt ursprünglich aus den USA und der Westernreiterei. Extreme Mountain Trails sind – einfach erklärt – Geländestrecken, die auf einem größeren Areal die Anforderungen von anspruchsvollen Gebirgspfaden an Pferd und Reiter nachstellen. So müssen etwa steile Hügel, Schluchten und Wassergräben überwunden, Wippen, Brücken, Steinplatten, Stufen und Baumstämme etc. gemeistert werden. Ziel ist es dabei, die Hindernisse möglichst sicher und entspannt zu überwinden. Das Überwinden der Hindernisse fördert die Trittsicherheit und die Balance des Pferdes und stärkt das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter. Zudem erfordern viele Übungen eine sehr präzise Hilfengebung und eignen sich durchaus auch zur Gymnastizierung des Pferdes.“

miia: Wie war diese Erfahrung für dein Pferd?

Michaela: „Irgendwie hatte ich bei unseren Isis ständig das Gefühl, dass sie den Kurs als lustigen Fress- und Familienausflug empfunden haben. Der Isi meines Mannes kommt ja aus Gastein und schien selbst bei den steilsten Hängen noch unterfordert zu sein und mein bayrischer Liebling stapfte über die heftig schwingende 9 Meter lange Hängebrücke, als hätte er schon als Fohlen auf einem schaukelnden Wikingerschiff die Weltmeere durchkreuzt. Größere Herausforderungen waren dann z.B. die Wellenbrücke und der Schwebebalken.“

miia: Wie war diese Erfahrung für dich?

Michaela: „Für mich persönlich war die Erfahrung wirklich toll. Ich hatte vor etwa 2 Jahren einen recht heftigen Unfall, bei dem mein Pferd gestolpert und auf mich gestürzt ist. Bis heute arbeite ich daran beim Reiten wieder 100% Vertrauen zu fassen. Dabei sind diese Übungen extrem vertrauensfördernd. Wenn du so einen richtig steilen, rutschigen und felsigen Hügel hinunterreitest, musst du lernen zwar richtungsweisend einzuwirken aber auch entsprechend Zügel zu geben und deinem Pferd zu vertrauen, dass es dich sicher nach unten bringt. Das kostet schon manchmal auch Überwindung, aber ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn ihr es gemeinsam schafft.“

miia: War es zu irgendeinem Moment gefährlich für dich oder das Pferd?

Michaela: „Natürlich sind solche Trails nicht vollkommen ungefährlich. Die Strecke erfordert schon sehr viel Konzentration und Geschick von Pferd und Reiter und man sollte auch immer abwägen, was man sich und seinem Pferd zutrauen möchte. Die Kursleiter sind aber sehr auf die Sicherheit der Teilnehmer bedacht und achten auch darauf dass sich niemand überschätzt oder unbeaufsichtigt reitet. Auf jeden Fall sollten die Pferdebeine durch Fesselkopfgamaschen oder ähnliches geschützt werden, da es durch Abrutschen, Stolpern o.ä. doch leicht zu Verletzungen an den Beinen kommen kann. Mein Vierbeiner blieb zum Glück heil, dafür bin ich beim gemeinsamen Baumstammklettern hügelabwärts ausgerutscht und seitlich in die Sträucher geplumpst. Habe dabei sehr zum Amüsement der anderen Kursteilnehmer beigetragen 🙂 !“

miia: Würdest du so einen Kurs weiterempfehlen?

Michaela: „Ja, unbedingt! Ich glaube, dass fast jeder Reiter von dieser Erfahrung profitieren kann. So ein Kurs fördert das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter, macht Spaß und ist auch eine herrliche Abwechslung zum alltäglichen Training.“

miia: Wie sehr eignen sich unsere Islandpferde für so etwas?

Michaela: „Hier kann man nur sagen: In solchen Disziplinen sind unsere Kleinen ganz groß. Es gab keine Übung, bei der sie nicht mit den Großpferden mithalten konnten, ABER es gab einige Übungen wo sie einen klaren Vorteil hatten – z.B. aufgrund ihrer unglaublichen Trittsicherheit, ihrer Nervenstärke und ihrer Wendigkeit. “

miia: Danke Michaela für deinen superinteressanten Erfahrungsbericht! Klingt nach einem richtig tollen Wochenende … achja! … bitte auf keinen Fall alleine nachmachen! Da braucht es unbedingt Begleitung durch erfahrene Menschen!!

Relax ...
Relax …

 

 

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