Ein Abend bei miia

Am Titel für diesen Beitrag hab ich herumgefeilt. Ich wollte ihn eigentlich „Man wird ein bissl wucki“ nennen. Aber das war mir dann doch too much. Warum ich überlegt hab? Da muss ich ein bisschen ausholen:

Wir haben unsere letztes Jahr aus Island importierte Óþreyja in Absprache mit dem Tierarzt diesen Sommer „eingepackt“. Sie hat kein Ekzem, aber ich wollte natürlich vorsichtig sein, also haben wir uns so entschieden, nachdem ich mal 2 Tupferln ertastet hab, die mich in helle Panik versetzt haben. Infolgedessen habe ich als Vorsichtsmaßnahme einen wirklich superteuren „Pyjama“ für mein Pferdchen erstanden, nun erstrahlt das Tier zumeist in hellblau. Ich sage deshalb „zumeist“, weil sich die Farbkomposition der Decke von Tag zu Tag verändert. Welch Mirakel: die Farbe wird immer dünkler und das Blau wird zu einem variantenreichen Braun. Also? Was macht die brave Pferdebesitzerin? Nimmt die Decke mit nach Hause zum Waschen (obwohl ich an dieser Stelle zugeben muss, dass unsere liebe Trainerin Iris das schon mal für mich übernommen hat und die Decke gleich an Ort und Stelle in der Waschmaschine gewaschen hat). Dennoch. Meist nehme ich die Decke mit, stopfe sie in einen extra dafür beiseite geräumten alten Deckenüberzug (ein Trick, den mir eine Reitkollegin verraten hat – herzlichen Dank dafür, übrigens!), dann alles zusammen in die Waschmaschine, warte 2 Waschdurchgänge ab, um sie dann im Trockner zu trocknen. Ökologisch natürlich ein Wahnsinn, das Ganze hat aber den Grund, dass ich so schnell wie möglich mein Pferd wieder anziehen möchte. Würde ich das nicht noch am gleichen Tag wieder tun, müsste ich damit bis zum nächsten Abend oder noch länger warten, weil ich in der Früh nie in den Stall fahren kann. Also fahre ich in diesen Fällen am späten Abend noch in den Stall, um mein Pferd wieder anzuziehen. Was meist sehr spooky ist. Es ist dann schon dunkel im Schloss Sachsengang und vorher sollte man sich besser keinen Krimi im Fernsehen angeschaut haben.

Vor zwei Tagen war es mal wieder so weit. Die Kids in ihren Zimmern, mein Mann und ich in romantischer Zweisamkeit im Wohnzimmer, mit Kräutertee und guten Büchern in der Hand. Auf meinem Bauch thront selbstredend der schnurrende Kater Pauli. Bis ich wie von der Tarantel gestochen aufspringe, den Kater in Panik versetze und rufe, ich muss ja noch mal weg. Mein Mann schaut in gelassener Ruhe von seinem Buch auf und sagt: „Lass mich raten. Es hat was mit Pferden zu tun.“ Jaaaaaaaaaaaaa!!! Er lächelt und schüttelt den Kopf. Und schaut wieder in sein Buch. Ich kenne ihn gut. Ich glaube zu wissen, dass er sich gedacht hat, dass man schon ein bissl wucki wird, wenn man Pferde besitzt 🙂 .

Werde Abhilfe schaffen. Ich werde mir mal eine zweite Decke leisten. Der Umwelt zuliebe. 🙂

 

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