Was wurde eigentlich aus …? Im März hab ich einen Geburtstagsbeitrag für eine Freundin von mir geschrieben. Aus heutiger Sicht: Natascha war bereits in Island (begeistert 🙂 ) und die Einladung zum Glasl Rotwein steht immer noch. Hier zur Geschichte unserer Islandpferdeliebe, die in einem Schloss begonnen hat:
Es gibt manche Dinge, die wird man in seinem Leben einfach nicht vergessen. Eine gute, „alte“ Freundin von mir ist vorgestern 40 geworden. Wir kennen uns schon, seit wir 10 Jahre alt sind. Haben Schule, Freizeit und so manche Liebesdramen miteinander durchgestanden. Haben uns aus den Augen verloren und immer wieder gefunden.
Was hat das aber mit miia zu tun, werdet ihr mich fragen? Das ist einfach! Natascha hat mich einmal, das allererste Mal, zu den Islandpferden mitgenommen. Ich habe mit dem Reiten begonnen, als ich ein Volksschulkind war, bin aber immer auf Ponies, Haflingern oder Großpferden geritten. War auch (seeehr) schön. Aber welche Pferde ich wirklich und richtig mag, wusste ich erst, als Natascha mich einmal gefragt hat, ob ich nicht mit ihr die Pfingstferien im Schloss Niederleis verbringen möchte. In einem verzauberten Schloss in Niederösterreich lebte nämlich eine Comtesse, die im Schlosspark eine kleine Herde Islandpferde beherbergte. Kinder und Jugendliche konnten dort ihre Ferien verbringen, im Schloss wohnen, ganz in der Früh durch den Schlosspark wandern, um die Pferde von den großen Weiden zu holen, durch den kühlen, frischen Morgentau. Schnell einen Frühstücksschokoladekuchen abgeschnitten und auf ging`s. In Gummistiefeln mit dem großen Mischlingshund Strolchi an der Leine. Danach Islandpferde reiten, bei wunderschönen Ausritten und auch auf der großen Ovalbahn in der Mitte des Schlossparkareals. Oder rund herum.
Es gab einfach nichts Schöneres. Spaß gab es mehr als genug, nicht nur mit den ebenfalls reitenden Jugendlichen, sondern insbesondere auch mit den Nachkommen der Grafen, die ihre Freizeit immer wieder im Schloss verbrachten.
Einmal Pfingstferien und nie wieder? Unmöglich. Natascha und ich haben nach einer Zeit begonnen, jedes nur mögliche Wochenende in Niederleis zu verbringen. In einer anderen, verzauberten Welt. Heri hat mein Lieblingspferd geheißen, Haki das von Natascha.
Vor zirka einem Jahr habe ich mit Natascha Comtesse besucht. Sie ist heute über 80 Jahre alt, Pferde gibt es leider keine mehr. Aber wenn sie Geschichten erzählt, hörst du einfach nur zu. Sie erzählt von ihren Pferden in einer Art und Weise, wie ich noch niemanden über seine Pferde reden gehört hab.
Vorgestern, zum Anlass des runden Geburtstages von Natascha, habe ich eine große, dicke Kiste aus meinem Abstellraum gehievt. Eine Kiste voller Erinnerungen an diese Zeiten. Meinem Faible für das Schreiben hab ich es zu verdanken, dass ich sehr viele Tagebücher, Briefe und Zetteln gefunden habe, die mich an damals erinnern. Gemeinsam mit Leonie am Boden sitzend bin ich am Montag in diese Welt zurückgekehrt, habe eingeklebte Fotos, Schillingmünzen und Telefonwertkarten (Dinge, die Leonie übrigens vollkommen unbekannt waren) ausgegraben.
Und ich bin auf ein Foto gestoßen, das ich dir, Natascha, zum Geburtstag schenken möchte. Er lebt schon länger nicht mehr, aber vergessen wirst du ihn wohl nie. Deinen Haki 🙂 .
Ewig könnte ich über damals schreiben. Aber eigentlich wollte ich hiermit Natascha zum Geburtstag gratulieren. Und einladen wollte ich sie zu mir. Ich möchte ihr meine Kiste aus dem Abstellraum zeigen. Am Boden sitzend in unseren Erinnerungen wühlen. A Glasl Rotwein in der Hand. Du wirst nicht glauben, was wir uns damals alles geschrieben haben. 🙂 !
p.s.: Und das Tollste? Natascha hat zu ihrem 40. Geburtstag einen Lebenstraum erfüllt bekommen! Im Sommer wird sie zum allerersten Mal nach Island fliegen 🙂 .