miia goes ÖM

Gestern war ich im Pferdezentrum Stadl-Paura bei den österreichischen Staatsmeisterschaften. Es war ein langer Tag für meine Reisegefährten und mich. Um 6h haben wir uns auf den Weg gemacht, um dann um ca. halb neun das Turniergelände zu inspizieren. Von den mini-miias war ich schon ein bisschen auf das große Gelände vorbereitet, gekannt habe ich es ja auch schon, weil ich mal bei der Hallentrophy zuschauen war.  Wir konnten die Hitze, die noch kommen würde, schon erahnen, als wir über den großen Parkplatz voller Pferdetransporter, vorbei an den Stallzelten spaziert sind. Wenn du da durch gehst, siehst du des Öfteren entspannte, lachende, plaudernde Menschen zwischen den Anhängern sitzen, auf Campingsesseln oder umgedrehten Kisten. Sie begrüßen einander wie alte Bekannte. Was sie sicherlich auch sind, ist doch die Islandpferde-Turnier-Community in Österreich eine überschaubare. Man kennt einander vielfach, plaudert und tauscht Neuigkeiten aus. Auch aus dem Ausland sind Gastreiter da, die bereits zu Bekannten geworden sind.

Auf dem großen Gelände des Pferdezentrums wurde in der so genannten Waldarena eine große Ovalbahn für diese Staatsmeisterschaften errichtet. Eine schöne und gepflegte, das sei mal gesagt. Wie sie zum Reiten war? Das weiß ich nicht, da müsste man mal eine Umfrage unter den Reitern starten 🙂 . In der Mitte der Bahn haben die 5 Richter ihre Zelte, da weiß ich nicht, ob die gemütlich waren, ich war ja nicht drin. Sie sahen aber jedenfalls gemütlich aus.

Rund um das Gelände ist etwas, das man als Zuseher bei Islandpferdeturnieren richtig schätzt: Viel Schatten und viele Bäume. Da macht der Name Waldarena richtig Sinn. 🙂 ! Auf der Seite, von der aus ich das Foto gemacht habe, gibt es ein Buffet mit Tischen und Bänken und dahinter einen Teich. Ich glaube, es ist ein Bewässerungsteich, das Wasser drin ist jedenfalls super erfrischend kühl und oft hab ich Reiter gesehen, die nach dem Bewerb ihrem treuen Pferdepartner ein kleines Fußbad gegönnt haben. Wenn er sich reingetraut hat 🙂 !

Es muss ja auch Leute geben, die auf so einem Turnier (ehrenamtlich) arbeiten. Die Leute, die 4 Tage lang anwesend sind und hunderte Armschleifen verteilen und den nach dem Bewerb erschöpften Reitern wieder abnehmen, die das Tor zur Ovalbahn auf- und wieder zu machen, und und und. Diese Aufgaben wurden hier in Stadl-Paura vom fleißigen Team des Aspacherhofs übernommen, erkennbar waren die fleißigen Helferlein an ihren gelben Warnwesten.

stadlpaura2

Der Ablauf ging reibungslos vor sich, alles war nach meinem Eindruck großartig organisiert. Ein Bewerb nach dem anderen, ich habe auch ein Speedpassrennen gesehen, war echt toll, die Pferde da vorbeiflitzen zu sehen. Nicht alle sind geflitzt, aber bei denen, die im Speedpass vorbeigezischt sind, war es schwer zu schätzen, wer schneller war als der andere. Toll waren sie allemal und ich hoffe, sie haben sich nachher ein Fussbad im Teich gegönnt …

Wie erwartet wurde es im Laufe des Tages heiß. Sehr heiß. Also habe ich mir in der Mittagspause noch die kühlen Stallungen angeschaut, in denen die Islandpferde teilweise untergebracht waren. Große Boxen in kühlen alten Stallungen, die Pferde haben sich offensichtlich wohl gefühlt. Und für die Besucher, denen dann in der Mittagspause irgendwie langweilig war, gab es die große Landesausstellung 2016 „Mensch und Pferd – Kult und Leidenschaft“. Ich hab beim Vorbeispazieren einen Teil davon gesehen, bis November kann man hier noch Interessantes rund um das Pferd bestaunen und lernen. Angeblich auch einen Damensattel ausprobieren, wie ich erfahren hab 🙂 .

Ganz ohne Damensattel sind sie dann unermüdlich weitergeritten, die Islandpferdereiterinnen. Und standen ihren männlichen Kollegen übrigens um nichts nach.

Um ca. halb sechs haben wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht, meine Schlachtenbummlerkolleginnen und ich. Es war schon sehr spät, als ich nachhause gekommen bin, ich bin todmüde ins Bett gefallen. Schön war`s. Und spannend. Ich hab tolle Pferde und Reiter bestaunt und vor allem den mini-miias Agnes, Flora, Michelle und Pascale die Daumen gehalten. Sie haben ihren Job wirklich gut gemacht. Das ist nämlich gar nicht so leicht. Denjenigen, die eventuell sagen, da rennen doch die kleinen Pferde nur im Kreis, möchte ich mal kurz sagen: Probiert es einmal aus. Und spürt, wie schwierig es ist, ein Pferd mit unter Umständen 5 Gängen so zu präsentieren, dass einfach alles passt. Und wie grenzgenial toll es sich anfühlt, wenn es gelingt. Islandpferde zu reiten ist eine wirklich anspruchsvolle reiterliche Disziplin. Und verdient auf jeden Fall noch mehr Zuschauer. Find ich halt 🙂 .

 

Teilen über: