Mein Kind auf Reisen

In diesem Moment, in dem ich hier gemütlich bei meinem Frühstückskaffee sitze und eine Katze um mich herum schnurrt, sitzen die 5 jugendlichen Reiterinnen, die sich für den FEIF Youth Cup qualifiziert haben, im Flugzeug auf dem Weg nach Düsseldorf. Ihre Pferde sind schon unterwegs – wieder treffen werden sich Reiterinnen und Pferde in Holland, in Exloo um genau zu sein, um eine Woche viel miteinander zu lernen und zu reiten. Mit Jugendlichen aus ganz Europa. Coole Sache, wie ich finde. Und die Eltern? Die braven TuTros? Die müssen zuhause bleiben. Ist das schwer für sie? Wie geht es einem, wenn das eigene Kind mitsamt Pferd auf so eine weite Reise geht? Ich weiß es nicht, darum hab ich mal bei Claudia nachgefragt. Sie ist die Mama von Lilli, die eben jetzt gerade im Flugzeug sitzt.

miia: Was war dein erster Gedanke, als du gehört hast, dass sich Lilli für den FYC qualifiziert hat?

Claudia: Ich hab mich irrsinnig gefreut. Sie hat es ich so gewünscht, da dabei zu sein. Und ich war auch erleichtert, weil die Qualifikation schon sehr spannend war. Lilli hat sich über die Passprüfung qualifiziert, da kann man auch ganz schnell wieder draußen sein. Ich konnte aber sehr stolz auf die Beiden sein, sie waren echt schnell.

miia: … und was war dein zweiter?

Claudia: Der zweite Gedanke war: Jetzt muss das arme Pferd nach Holland. Hoffentlich geht der Transport gut. Er ist ja sozusagen noch kleiner als Lilli. Sie ist gerade einmal 14 geworden, Anfang Juni, und Krüml ist ein paar Tage später erst 12.  Das war jetzt natürlich nicht ganz ernst gemeint.

miia: Was sind aus deiner Mama-Sicht die wichtigsten Dinge, an die man bei so einer großen Reise denken muss?

Claudia: Das waren schon der Transport und die Versorgung von Krüml, Lillis Pferd. Er verträgt nur Heu und wir dachten nach Lektüre der Ausschreibung, es steht nur Silage zur Verfügung. Jetzt gibt es, hoffentlich, doch Heu. Es hatten wohl mehrere ein Problem mit dem angebotenen Futter.

miia: Welche Erkenntnisse wünscht du deiner Tochter auf dieser Reise? Sprich: was soll sie aus deiner Sicht dort erlebt und auch gelernt haben?

Claudia: Ich wünsch ihr einfach viel Spaß und dass sie viele nette Mädels kennenlernt. Burschen sind ja nur ganz wenige dabei, zwei von 78, wenn ich richtig gelesen hab – wie immer beim Reiten. Mit Krüml wird sie wohl noch mehr zusammenwachsen, wenn das überhaupt noch geht. Die 2 sind seit nun fast drei Jahren ein echt gutes und lustiges Team  Aja, wenn sie so nebenbei auch noch Englisch lernt, ersetzt der FYC auch noch die Sprachwoche, da hätte ich nichts dagegen.

miia: Wenn du ein kleines Mauserl sein und mit dabei sein könntest: Wo würdest du dich verstecken?

Claudia: Ich fürchte, ich würde wohl auch als Mauserl bald auffallen, weil ich meinen Mund nicht halten kann. Außerdem wünsche ich ihr eine schöne, ganz von Eltern unbeobachtete Zeit für sich und ihr Pferd. Sie ist ja mit einem wirklich netten Team aus Österreich dort, mit Tina als Begleiterin und vier anderen lieben Mädels. Die super Eltern haben, das muss auch einmal gesagt sein. Was da alles organisiert wurde, an Sachspenden – bis zu den Süßigkeiten für den Nationenabend. Echt super. Vielen Dank dafür.

miia: Welchen Ratschlag wirst du deinem Kind mit auf den Weg geben?

Claudia: Wenn sie wegfährt, bin ich wahrscheinlich zu nervös, um ihr was Sinnvolles zu sagen. Eigentlich kann ich ihr nur wünschen: Genieße es!

miia: Jaaaaaaa, genießt es und kommt gesund und munter wieder nach Hause. Und erzählt bitte von Österreich und wie sehr wir hier unsere Islandpferde lieben 🙂 !

 

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