Sommernachtstanz

Hie und da kann ich erst spät in den Stall fahren. Das Büro fordert seinen Tribut, manchmal entkomme ich ihm einfach nicht früh genug. Im Winter ist es oft schon dunkel, da ist es dann ziemlich ungemütlich im Stall. Ungemütlich kalt und dunkel. Aber um diese Jahreszeit, ich weiß nicht, wie es euch geht, hat der Abend im Reitstall etwas wunderschön Beruhigendes. Wenn die Sonne gerade untergeht. Wenn du mit deinem Pferd in der Wiese sitzt und ihm beim Grasen zuschaust. Nach dem Reiten bist du angenehm müde und ausgeruht zugleich, das Gras ist frisch, die Luft ist lau, das Pferd scheint glücklich zu sein. Ich denke an meine liebe Tochter, die gerade in London ist und frag mich, ob ich ihr ein Foto von ihrem Pferd und mir schicken soll. Nein, denk ich mir. Keine Fotos. Einfach nur sitzen und den Moment genießen. Ich höre Pferde in ihren Boxen zufrieden schnauben, manche stehen im Freien und freuen sich an ihrem Abendessen. Ruhig ist es. Kaum mehr Leute sind da, sie sind alle schon auf dem Weg nachhause oder liegen längst auf ihrem gemütlichen Sofa.

Ich bin heute, als die meisten schon weg waren, in den letzten Zipferln des Sonnenuntergangs noch auf die Koppel gegangen und habe Fimma beim Tanzen beobachtet. Und dieser Sommernachtstanz war so schön, dass ich die Zeit ein bisschen vergessen hab.

fimmaabend

 

 

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