An meine erste Begegnung mit „dem“ Buch erinnere ich mich gut. Es war an einem Sonntag am Flughafen in Keflavík in Island. Gemeinsam mit Trainerin Iris und Tochter Leonie hatte ich am Tag davor das Pferd unserer Wahl gefunden und in einem seltsam aufgeregten Zustand waren wir dann am Weg wieder zurück nach Wien. Das Pferd kann man ja leider nicht gleich mitnehmen, also: Ersatzhandlungen. Eine probate Ersatzhandlung auf Flughäfen: Duty free. Und dort stand „das“ Buch im Regal: „The Icelandic horse“. Ein riesiger Wälzer mit einer geschätzten Million Bildern, teilweise in schwarz-weiß, über einfach alles, was das Islandpferd betrifft. Mein Problem: Es war ziemlich teuer und ich hatte nicht mehr genug isländische Kronen übrig, hätte offenbar nicht so viel Lakritze mit Schokolade kaufen sollen. „Das ist ein Zeichen“, hab ich mir gedacht und hab es nicht gekauft. Fehler.
Auf den Salzburger Meisterschaften vor ein paar Wochen packt Iris, die uns begleitet hat, dann plötzlich aus ihrem Koffer „das“ Buch aus. Legt es mir auf`s Bett und meint, da könnt ich mal ein paar Infos über das Islandpferd bekommen. Sie würde es mir borgen, bis ich alles gelesen habe.
Guðni Ágústsson sagt im Vorwort dieses Buches: „Wir Islandpferdefreunde lieben dieses Pferd und wissen, dass es über einen ganz besonderen Zauber verfügt. Wir glauben, dass es das wunderbarste Pferd der Welt ist“. Und Tone Kolnes schreibt in seinem Vorwort: „Das Islandpferd hat dieses Buch verdient“.
Und so liegt es jetzt schon seit einigen Wochen auf meinem Nachtkasterl, hat sämtliche Romane und Zeitschriften verdrängt und wird Seite für Seite gelesen. Weil ich kein Foto davon online stellen möchte, weil das eventuell Probleme mit Copyright und Nutzungsrecht und solchen Dingen bringen könnte, gebe ich euch hier einfach die Beschreibung des Buches und ich wette, wenn ihr es seht, werdet ihr es erkennen. Ich glaub, man kann es auch im Internet bestellen.
Originalname: Íslenski Hesturinn (auf deutsch auch erhältlich, da heißt es: „Das Islandpferd“ oder auf Englisch „The Icelandic horse“)
Autoren: Gisli B. Björnsson und Hjalti Jón Sveinsson
Erstmals erschienen: 2004
Verlag: Mál og menning
Seitenanzahl: 415
Gewicht: 3,154 Kilo sagt meine Küchenwaage
Titelbild: Das Titelbild zeigt ein wunderschönes weißes Islandpferd vor einem strahlend blauen Himmel.
In diesem Buch findet man wirklich alles, was der Islandpferdefan so an Wissen braucht. Alles über die Geschichte des Islandpferdes (die teilweise recht grausig ist, muss ich sagen), die Farbenvielfalt, alles über Beritt und Training, über Lebensstil und Kultur, über Turniere in Island, das Hochland, über den herbstlichen Abtrieb, über Sättel und Zaumzeuge, wie gesagt, einfach alles. Plus: Es bietet historisches Bildmaterial, das die Autoren teilweise aus alten Broschüren und Familienalben zusammengetragen haben. Das nenn ich mal akribische Recherche.
„Das“ Buch kann man am Flughafen in Island eigentlich nicht übersehen. Also, sollte jetzt jemand dort sein. Aber Achtung! Nicht die Schoko-Lakritze kaufen. Da bleibt nicht viel Geld über.
Besonders interessiert hab ich heute in der Früh übrigens die Seiten über das größte und bekannteste isländische Turnier gelesen, das Landsmót, das gerade in diesen Tagen in Island über die Bühne geht. Quasi mega Konkurrenz zur Fußball-EM. Die liebe mini-miia Flora ist dort und hat mir zugesagt, ein paar Bilder zu schicken, wenn es irgendwie möglich ist. Und mit Mayara Gerevini hab ich auch schon Kontakt aufgenommen. Sie ist eine österreichische Jugendliche, die dort mit reitet. Und das sehr erfolgreich! Mal sehen, ob ich euch schon in den nächsten Tagen mehr Einblicke geben kann!
Ich wünsche euch jedenfalls ein wunderbares Wochenende und verzupf mich jetzt mit „dem“ Buch auf meinen morgendlich ruhigen Balkon mit Vogelgezwitscher. Still 164 pages to go!