Ein Ausdruck, der nicht meinem Grundwortschatz entstammt, nein, ich hab ihn erlernt. Man ist ja immer offen für Neues und so lerne ich des Öfteren neue Wörter von den Jugendlichen rund um mich herum. Chillax … ein Ausdruck, der das Gegenüber beruhigen soll und gleichzeitig eine gewisse Überlegenheit demonstriert, ein gelassenes Schulterzucken vor der Nervosität des anderen. Wahnsinn, was man in einem Zweisilber alles locker unterbringen kann 🙂 !
Wenn man es schafft. Ist mir ehrlich gesagt noch nicht gelungen, wenn meine liebe Náma vor einem Wassersprenger erschrickt. Ein gelassenes „Chillääääääääx, Náma“ kommt dann etwas gepresst rüber. Muss ich an dieser Stelle zugeben 🙂 .
So geht es eventuell auch anderen, was könnte man denn da machen? Nun, am Aspacherhof organisiert man einfach ein Gelassenheitstraining. Für Reiter und Pferde. Das hab ich erfahren und wollte mal ein bisschen mehr darüber wissen (weil ich mir darunter nichts vorstellen konnte). Und deshalb hab ich Nina kurzerhand interviewt.
Miia: Was habt ihr beim Gelassenheitstraining gemacht? Wie läuft so etwas denn ab?
Nina: Aaaalso: Wie haben viiiele Sachen in der Halle aufgebaut. Am Vormittag andere Dinge, als am Nachmittag. Es hat den ganzen Tag lang gedauert. Am Vormittag hatten wir z.B. Luftballons, Schirme, die beim Vorbeigehen jemand aufgespannt hat, ein kleines Viereck aus Stangen, wo in der Mitte zerknülltes Papier lag (was für meinen kleinen Zwerg am Anfang sehr gruselig war). Wir haben aus Kalk einen kleineren Kreis am Boden aufgezeichnet, in dem das Pferd drinnen ruhig stehen sollte und jemand ist eine Runde mit einer Scheibtruhe im Kreis gefahren. In der Scheibtruhe waren Steine und kleine Metalldinge drinnen, die natürlich Lärm gemacht haben. Manche Sachen waren ein bisschen gruseliger als andere. Am Schluss dieser Stationen haben wir Pferde getauscht und haben versucht, das Gleiche nochmal mit fremden Pferden zu machen. Auch das funktionierte schlussendlich recht gut. Nach dem Mittagessen haben dann alle Teilnehmerinnen gemeinsam die nächsten Stationen aufgebaut. Wir haben einen Raschelsack über eine am Boden liegende Leiter drübergezogen, einen Traktor mit laufendem Motor auf die Ovalbahn gestellt, außerdem haben wir einen Flattervorhang selber gebastelt. Dann haben wir auch noch etwas aufgezeichnet, wo wir mit den Pferden hineingehen, dort ein paar Sekunden stehen bleiben und dann wieder rückwärts hinausgehen mussten.
Miia: Warum hast du da mit gemacht?
Nina: Ich hab da mitgemacht, weil mein Skilfingur (aka Skilfi) ein bisschen schreckhaft und noch etwas jünger ist und somit hab ich mir gedacht, da kann es nicht schaden mitzumachen.
Miia: Wie war es für dich und dein Pferd?
Nina: Ich hab diesen Tag sehr lehrreich, lustig und einfach nur fantastisch gefunden. Mir und natürlich auch Skilfingur hat dieser Kurs sehr viel geholfen und weitergebracht. Skilfi hat alle Stationen sehr aufregend und am Anfang auch gruselig gefunden, die am Schluss doch nicht mehr schlimm waren. Das hat mich natürlich sehr gefreut, da er so große Fortschritte in nur wenigen Stunden machen konnte. Ich hoffe, wir werden beim zweiten Kurs auch wieder dabei sein!
Miia: Und wie ist es den Pferden gegangen?
Nina: Keines hat nachher mehr schlimme Angst gehabt 🙂 . Und immer hat Trainerin Christina (oder die, die dabei waren und nicht mitgemacht haben oder die anderen Teilnehmer) geholfen, wenn ein Pferd mal ein bisschen Angst hatte.
Miia: Danke Nina, für das nächtliche Interview! Und jetzt: Chillääääääääääx und gute Nacht 🙂
Anbei ein paar Fotos vom Gelassenheitstraining am Aspacherhof. Models: Nina P. und ihr Skilfingur. Fotos made by Kerstin P.