Man sieht viele Mütter und Töchter in Islandpferdeställen. Eher selten Väter und Söhne, würd mich auch mal interessieren, warum das so ist. Aber das ist wohl ein anderes Thema 🙂 ! Das gemeinsame Reiten mit meiner Tochter ist für mich wie ein Geschenk. Wir diskutieren und sprechen über unsere Erfahrungen, Leonie verrät mir ihre Tricks, sie reitet mittlerweile viel besser als ich. Darüber freu ich mich mit ihr. Und immer wieder frag ich sie um Rat. Sie sagt mir auch unumwunden, wenn ich etwas falsch mache, weil bei „ihrer“ Náma (äääähh.. ursprünglich anderes Konzept 🙂 ) versteht sie keinen Spaß. Da gibt es dann Coaching-Stunden bei der Autofahrt nach Hause. Lustig ist das. Hätt ich mir nie gedacht, als sie das erste Mal auf einem Shetland-Pony gesessen ist, die Beine zu kurz, um überhaupt in einen Steigbügel zu kommen.
Mutter und Tochter-Geschichten find ich spannend. Eine liebe Geschichte hab ich gestern von Mari und Michelle bekommen. Mutter und Tochter, die miteinander das Hobby ihres Lebens entdeckt haben. Ich kenne die beiden und weiß, dass sie das Reiten und auch das Arbeiten mit den Pferden miteinander genießen und das merkt man ihnen auch an. Sie lieben ihre Pferde und sind, nicht zu Unrecht, auch sehr stolz auf sie. Aber wie hat alles angefangen?
Michelle: „Begonnen hat alles in Weistrach im Jahr 2012. Im schönen Mostviertel auf dem Islandpferdehof Pöllndorf. Wir haben dort in den Ferien immer Freunde besucht, die Islandpferde hatten. Deshalb hab ich es dann auch mal ausprobiert, das Reiten. Die Mama später dann auch.“
Ein Jahr später wurde dann das süße Kinderpferd Áki gekauft. Weil die Familie aber in der Nähe von Wien wohnt, suchte sie nach einem Stall, der gut erreichbar war. Weistrach wäre zu weit gewesen. Und so ist man nach Oberhausen gekommen.
Michelle: „Im Jahr 2014 stellte uns Iris dann Halldór vor. Und wir haben uns gleich verliebt.“
Mari: „Ja, er war hübsch, aber auch sehr verrückt 🙂 ! Er ist neugierig und auch ein bisschen frech. Wir mögen es nicht langweilig, deshalb haben wir zum Beispiel auch einen Border Collie … unsere erste Begegnung mit Halldór war in der Box, von wo er die Schnauze raushielt, um zu schnuppern, wer da ist. Wir fanden das lustig! Und lustig ist unser Halldór bis heute …“
Für Áki suchte die Familie einen neuen Platz. Halldór und Michelle sind schon bei vielen Turnieren gestartet und das auch sehr erfolgreich.
Michelle: „Im Jahr 2015 haben wir dann Neisti frá Oddstöðum bekommen. Unseren Traumprinzen. Er und ich müssen noch sehr viel üben, bis alles passt.“
Mari: „Den Neisti haben wir immer bewundert. Er ist einfach ein Traumbub. Alles ist super an ihm. Aber dass er einmal uns gehören würde, das hat wirklich niemand gedacht. Nachdem wir „nur“ Halldór hatten und ich kein Pferd zum Reiten hatte, kam die Überlegung, uns ein zweites Pferd zu kaufen. Aber welches und wo? In Island? Aber wie man sieht… das Gute liegt so nah!“ Gefunden hat man das Pferd der Träume nämlich in Oberhausen.
Und wie läuft das so mit Mutter und Tochter und den beiden Pferden? Geht es Mari wie mir und fragt sie ihre Tochter um Rat?
Mari: „Wir sprechen oft über das Reiten. Ich frag Michelle meistens, denn sie reitet ja besser als ich. Ich hab schon manchmal Angst, wenn sie auf Neisti reitet, wobei er ja total brav ist, aber wenn sie nicht richtig reagiert, dann versteht er etwas falsch und wird immer schneller! Das bedeutet dann natürlich auch für Michelle Stress. Darum wird mit Neisti trainiert, trainiert und noch mal trainiert so lange es sein muss, damit sie sich sicher fühlt. Unser Ziel ist, dass Halldór gut mit mir kann und ich mit ihm ausreiten gehe und was Michelles Zukunft angeht: Neisti ist ihre Zukunft!“
Vielen lieben Dank für das Interview, Michelle und Mari! Ich wünsche euch das Allerbeste!