Manchmal kommt es wirklich anders, als gedacht. Am Samstag war ich am Forsthof, weil ich gerne einen Beitrag über diesen schönen, bekannten Islandpferdehof schreiben wollte. Ich habe lange mit Höski und Michaela Adalsteinsson gesprochen, Tanja hat mir alles gezeigt, zwei „Mini-Miias“ haben mich begleitet, sie durften ausreiten gehen … alles superfein!
Am Abend sind die beiden „Mini-Miias“ und ich noch zu unseren Pferden gefahren … Wir gingen ins Stüberl und trafen auf betroffene Gesichter … Finja sei vom Pferd gefallen. Als ich Finja entdecke, lehnt sie mit tränennassen Augen an ihrer Mama. Wird schon alles gut, denkt man sich, und spricht ihr tröstende Worte zu. Irgendwas von „das werden die besten Reiter, die am öftesten runterfallen“ oder so einen (gutgemeinten) Quatsch.
Glücklicherweise fährt Finjas Mama mit ihrer Tochter noch ins Spital. Zur Sicherheit.
Wahr wurde leider eine schlimme Diagnose: Der 5. Brustwirbel ist gebrochen und eine Gehirnerschütterung hat sie noch dazu. Tausend Schutzengeln muss das 11-jährige Mädchen dennoch gehabt haben, denn das Rückenmark ist unversehrt geblieben. Als ich es erfahre, wird mir schon etwas mulmig zumute. Insbesondere als Mama einer jungen Reiterin. Ungefährlich ist unser Hobby tatsächlich nicht. Hört man ja oft. Aber denkt man darüber wirklich nach? Soll man darüber überhaupt nachdenken?
Liebe Finja,
ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du bald wieder ganz gesund wirst und wieder auf deinen geliebten Pferden sitzen kannst. Vor allem auf eurer Sólbjört, die bei diesem Unfall gar nicht beteiligt war! Ich wünsche dir ganz liebe Ärztinnen, die dir Pferdegeschichten erzählen können. Ich wünsche dir ganz viele lustige Freundinnen, die dich besuchen kommen und mit dir mit deinen Spielzeugpferden spielen, die du in deinem ganzem Bett verteilt hast. Vor allem aber wünsche ich dir, dass du schon bald keine Schmerzen mehr hast. Auf jedem Foto, das ich von dir aus dem Spital bekommen hab, lächelst du … du bist so eine tapfere junge Dame, Hut ab!
Ich freu mich schon sehr auf ein Wiedersehen. Pass gut auf dich auf. Und lass die Mama lieb grüßen, auch ihr schicke ich eine große Portion Kraft.
Deine Katharina
p.s.: ach ja, noch was: das betreffende Spital ersuche ich naaaachdrücklich, in der nächsten Zeit wirklich sensationell gutes Essen zu kochen. Bitte.
Dieser Beitrag wurde mit Finjas Einverständnis geschrieben. Und auch die Mama war einverstanden 🙂