Wenn man mit Isländern über die Silvesternacht spricht, dann ist das meist eine Erzählung in Superlativen. Da ist von Feuern und Feuerwerken die Rede. Nicht von irgendwelchen Feuerwerkerln, sondern den absolut größten.
Bei allen Gesprächen, die ich mit Isländern über Weihnachten geführt habe, war irgendwann auch Silvester ein Thema. Trausti Oskarsson hat mir z.B. erzählt, dass Silvester für ihn in Island immer der lustigste Abend des ganzen Jahres war. „Bei mir war das so: Als Jugendliche haben wir immer die gleiche Runde gemacht. Meine 3 besten Freunde und ich. Zuerst bei der ersten Familie (…), dann weiter zur nächsten… Dann sind wir zu einer Einkaufsmeile gegangen und da sind dann alle Jugendlichen zusammengekommen. ALLE sind gekommen. Das ging dann bis 6 oder 7 in der Früh.“ Es soll dabei nicht immer ganz friedlich zugegangen sein, um Traustis Erzählungen mal zu umschreiben. Lachend und kopfschüttelnd erzählt er vom einen oder anderen Tropfen Alkohol, der getrunken wurde und von kaputten Fenstern, die es hie und da damals gegeben haben soll. Das genialste seien aber die Feuerwerke. „Feuerwerke? Aber wie!! Die genialsten der Welt! Ich habe mal gelesen, dass die Österreicher 1,2 Millionen Euro für Feuerwerke zu Silvester ausgeben. Die Isländer 1,5 Millionen!! Es ist irre, Wahnsinn!“ Vergleicht man die Einwohnerzahl Islands mit der Österreichs, so gibt die Zahl tatsächlich zu denken. Iris hat mir aber erzählt, dass der Erlös aus dem Verkauf von Feuerwerkskörpern karitativen Zwecken zu Gute kommt. Darüber hab ich ein bisschen nachgelesen. Tatsächlich kommt der Haupterlös aus dem Verkauf der bunten Lichter dem Landsbjörg (ICE-SAR) zu Gute, einer Organisation, die aus tausenden freiwilligen Helfern besteht, die bei Unfällen und Gefahrensituationen ausrücken, um Menschenleben zu retten. Na bitte. Damit hat die Knallerei auch einen richtig guten Zweck 🙂 !
Ich weiß, ich hab euch versprochen, zu erzählen, was mir die Expertinnen zum Thema „Pause fürs Pferd“ gesagt haben. Das mache ich auf jeden Fall morgen! Den heutigen Tag möchte und kann ich aber nicht verstreichen lassen, ohne euch allen ein glückliches, zufriedenes, gesundes Jahr 2016 zu wünschen. Man sagt das ja immer so dahin. Glück, Zufriedenheit und Gesundheit. Aber wenn man genau darüber nachdenkt, dann spürt man, dass Zufriedenheit und Gesundheit, gewürzt mit ein bisschen heiterer Gelassenheit und echten, schönen Momenten ein Jahr zum Hit machen können! Und so eines wünsche ich euch. Und ein bisschen Friede in der Welt wär auch fein, nebstbei bemerkt. Dringend notwendig, sogar.
In diesem Sinne. Habt eine tolle, friedliche Nacht heute! Gleðilegt nýtt ár! Ein frohes neues Jahr!
Eure
miia