Hangikjöt

Es wird bald ernst. Es ist der 16. Dezember und bald probier` ich das mit dem isländischen Essen aus. Deshalb heute lauter essende Isländer auf meinen Bildern. Pferde mein ich natürlich.

Was das isländische Weihnachtsessen betrifft, so waren sich wirklich durchgehend alle Experten und Expertinnen einig, dass am 23. Dezember in Island ein Gericht namens Hangikjöt vorbereitet wird, das dann am 25. gegessen wird. Auf einem schlauen Zettel, den Valdi mir mitgegeben hat, steht drauf, dass dieses geräucherte Lammfleisch „eine der wenigen isländischen Spezialitäten darstellt, die auch für Nicht-Isländer einen Genuss darstellt“. Serviert wird es dann mit einer süßen Bechamel-Sauce und Rotkraut, und außerdem  „gatschigen Erbsen aus der Dose“. (Da waren sich auch alle einig). Dieses Fleisch gibt es bei uns nicht zu kaufen. Valdi bekommt es übrigens mit dem Taxi geliefert. Von der lieben Mutter in einem isländischen Supermarkt bestellt, ist es einen Tag später schon in Österreich. Mit allen Genehmigungen und pipapo. Jens:  „Ich glaub, es gab bei uns jede Weihnachten hinter den Kulissen Streit bei meinen Eltern, was es zu essen gab. Mein (isländischer) Vater war schon sehr traditionsbewusst, aber meine (deutsche) Mutter hat gesagt, das kannst ja nicht essen. Das setz ich meinen Kindern nicht vor. Deshalb waren wir nicht so oft bei den Großeltern zu Weihnachten. 🙂 . Aber das Hangikjöt hat sogar meine Mutter gegessen.“ Und auch Jens war übrigens ein großer Fan davon.

Lustig ist auch, was Iris und Lilja über die Erbsen und Schwammerln aus der Dose erzählen! Diese Beilagen müssen aus der Dose sein. Die Arbeit mit frischen Schwammerln, Erbsen oder Bohnen muss man sich gar nicht antun.

Nur bei Trausti hat es damals was anderes gegeben. Bei ihm gab`s Truthahn. Mit süßen Kartoffeln. Und ganz streng keinen Tropfen Alkohol.

Trausti erzählt, dass man am 23. zwar Hangikjöt vorbereitet hat, er aber Skata gegessen hat. „Skata (Anm.: fermentierter Rochen) ist richtig grauslich …. grauslich. Aber er ist sehr gut, ich mag den sehr gern. Du kannst nicht atmen, wenn du den Geruch einatmest. Das war mal am 4. Platz in Galileo bei den grauslichsten Gerichten der Welt. Wirklich. Und der 6. Platz war der Schafkopf. Auch von uns. :-)“ Trausti fügt lachend hinzu, dass er extra wegen skata am 23. nach Island fliegen würde und am 24. wieder zurück, wenn er könnte.

Und am 24. Dezember? Da gibt es Hamborgarahryggur. Wahnsinnswort. Und dafür hab ich das Rezept. Vom Valdi. Werde ich ausprobieren, wie ich ja bereits angekündigt hab. Weiß nur noch nicht genau wann. Brauch sicher lange. Bin ja Anfängerin. 🙂

Mahlzeit!

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