Iris Haraldsson und ihre Familie sieht man ja sehr oft am Sax. Am Sonntag war Jugendnachmittag (darüber muss ich euch auch mal erzählen – wusste gar nicht, dass unsere Isländer so hoch springen können 🙂 ) und da konnte ich Iris ein paar Minuten (oder doch länger?) in Beschlag nehmen und mit ihr und ihrer Tochter Lilja über Weihnachten in Island reden. Darüber, was ihnen so aufgefallen ist, in den Jahren, in denen sie es dort erlebt haben. Sie haben sehr viel zu erzählen und man merkt richtig, wie die isländische Weihnachtsbegeisterung von Höddi (Anm: Iris Mann aus Island) die ganze Familie erfasst hat 🙂
Ich möchte wissen, was denn so besonders ist an Weihnachten auf der fernen Insel. Die erste Antwort war: die Beleuchtung! Als Iris das erste Mal Weihnachten in Island gefeiert hat, hat sie gesehen, dass dort sogar die Friedhöfe geschmückt werden mit Lichterketten. Dort leuchten die Kreuze auf den Gräbern! Und am 23. Dezember kann man in Reykjavíks Hauptstraße bis 23 Uhr einkaufen. Die ganze Straße ist voll mit Menschen, die einander treffen und miteinander feiern. (Das hat mir übrigens auch Valdi als etwas ganz Besonderes geschildert). Noch etwas, das erwähnt werden muss: in Akureyri gibt es ein Weihnachtshaus, da kann man das ganze Jahr über Weihnachtssachen kaufen. Da soll einer mal sagen, die Isländer seien nicht weihnachtsbegeistert.
Iris: „Weihnachten hat dort einen wahnsinnigen Stellenwert. Viel mehr als bei uns. Ich weiß nicht, warum das so ist. Es ist amerikanischer. Es gibt dort auch immer Wettbewerbe, wer das schönste beleuchtete Haus in Reykjavík hat. Da gibt`s dann ein battle. Einmal hat es in der Straße von Höddis Eltern einen Wettkampf gegeben und die mussten dann da mitspielen 🙂 “
Weihnachtskatzen besitzt Familie Haraldsson übrigens 3. Zum Hängen auf den Christbaum. (Muss allerdings anmerken, dass Lilja schon gaaaaanz am Rande erwähnt, dass sie gerne auch eine echte Katze hätte.) Die gibt`s in Island angeblich überall. Die Deko-Katzen. Kathi, die zufällig anwesende miia – Auslandskorrespondentin bestätigt das gleich. Überall gibt es Weihnachtskatzen zu kaufen! Iris findet die Katze übrigens unter bestimmten Umständen pädagogisch wertvoll 🙂
„Für mich ist es es wert, zu Weihnachten nach Island zu fahren. Aber dieses Jahr feiern wir hier in Österreich, aber seeehr isländisch … wir stellen auch Jóladrykkur selber her! Bei uns gibt es das ja nicht zu kaufen! Also: Malzbier und Limonade zusammenmischen und das gibt es zu Weihnachten zu trinken. Und das Lamm … und einen Christbaum. Unsere Bäume werden von Jahr zu Jahr größer! Das Aussuchen dauert immer ewig. Aber wir haben Höddi beigebracht, dass man Schokoschirme draufhängt. Das haben wir nach Island exportiert! Höddis Eltern hängen auch schon Schokoschirme auf den Baum (…) Die Isländer schenken viel. Aber ohne Hektik. Alles ein bisschen lockerer als bei uns.“
Danke Lilja und Iris für dieses interessante, informative und vor allem lustige Gespräch! Ich glaub, ich muss auch noch ein Wörtchen mit Höddi reden 🙂
ps.: Übrigens. Wieder kein Weihnachtsmann letzte Nacht. Aber ich wohn` ja in einem hohen Haus. Eventuell war der kleine Stúfur zu klein! Oder es liegt daran, dass ich kein kleines Kind mehr bin? Heute Nacht sollte þvörusleikir kommen. Auch „Kochlöffellecker“ genannt. I will wait.
pps: Das Foto stammt von Sonntag. Vom Sax. Von Lilja. Danke!! 🙂